• Die Bank of England sollte die Leitzinsen auf der Sitzung im Mai unverändert beibehalten.
  • Die Währungshüter sehen die Unsicherheit rund um den Brexit und das geringe Produktivitätswachstum als Risiko für die Wachstumsaussichten.
  • Die jüngste Abwertung des Sterling reflektiert den Wechsel in den britischen Zinserhöhungserwartungen.

Der neunköpfige geldpolitische Ausschuss (MPC) der britischen Notenbank (BoE) wird die Leitzinsen im Mai voraussichtlich unverändert beibehalten. Die Perspektive für drei Leitzinserhöhungen bis 2020 sollte beibehalten werden. Das Abstimmungsergebnis sollte bei 7-2 Stimmen gegen eine Leitzinserhöhung liegen. Ian McCafferty und Michael Saunders sollten sich für eine Zinserhöhung aussprechen.

Gleichzeitig wird die BoE den Inflationsbericht veröffentlichten, in dem die kurzfristige Prognose sowohl für das Wachstum als auch für die Inflation herabgestuft werden sollte, da der Effekt der Aufwertung des Pfund Sterling die Inflation belastet, während die britische Wirtschaft in den ersten drei Monaten dieses Jahres eine unerwartet starke Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit zeigte.  

Entscheidend für das Pfund Sterling wird am Donnerstag, ob die Währungshüter an ihrer Zinsprognose festhalten werden. Schließlich rechnen sie mit drei Zinsschritten bis 2020. Angesichts der tieferen Inflation und des geringen Wirtschaftswachstums steht diese Prognose aber auf wackeligen Beinen.

Der britische Notenbankchef Mark Carney sagte im April, dass wir in Großbritannien gemischte Konjunkturdaten hatten. Obwohl er nicht direkt die potenzielle Zinserhöhung im Mai ansprach, sorgten seine Worte an den internationalen Finanzmärkten für eine Neubewertung der Markterwartungen für die Zinserhöhung im Mai.

Während harte Konjunkturdaten wie die Inflation und das Lohnwachstum leicht unter den Erwartungen lagen, verlangsamten sich die Einkaufsmanagerindizes im März und April deutlich, was auf eine konjunkturelle Verlangsamung hindeutet, die durch ein unter den Erwartungen liegendes BIP im ersten Quartal bestätigt wurde. Einige Marktteilnehmer rechnen jetzt mit einer Zinserhöhung im August. Gemäß der Statistik würde ein Zinsschritt im November aber mehr Sinn ergeben. 

Die konjunkturelle Schwäche gepaart mit den Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen, die über die Marke von 3,00 Prozent geklettert waren, und den sich fortsetzenden Streitigkeiten innerhalb der britischen Regierung bezüglich der irischen Grenzfrage und der Zollunion, führten dazu, dass das Pfund Sterling in den letzten zwei Wochen knapp 900 Pips gegenüber dem US-Dollar nach dem Erreichen des höchsten Standes seit dem Brexit-Referendum verlor. 

Diese massive Abwertung des Pfund Sterling sollte sich nicht unmittelbar auf das Inflationsziel der britischen Notenbank auswirken, aber die Korrektur der britischen Währung könnte eine Rückkehr der Inflation zum Zielwert von 2 Prozent hinauszögern. 

Während Großbritannien ein stärkeres Pfund Sterling braucht, um die negativen Auswirkungen der steigenden Inflation einzudämmen, um die Haushaltsnachfrage und die Löhne stabil zu halten, haben die konjunkturelle Schwäche der jüngsten Vergangenheit und die fallenden Zinserhöhungserwartungen, die sich in einem billigeren Pfund widerspiegeln, den gegenteiligen Effekt. 

Die Bank of England wird außerdem den halbjährlichen Inflationsbericht veröffentlicht, der das wichtigste politische Dokument über die makroökonomischen Rahmenbedingungen der britischen Wirtschaft darstellt. Der Inflationsbericht dürfte die kurzfristigen Aussichten sowohl für die Inflation als auch für das Wirtschaftswachstum nach unten korrigieren und gleichzeitig Brexit und das fehlende Wachstum der Arbeitsproduktivität als die Hauptrisiken für den Ausblicks herausstellen. 

Die britische Inflation von 2008 bis 2018

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