Die Spannung rund um Ripple (XRP) nimmt wieder zu. Nach einem kurzen Aufbäumen in der vergangenen Woche zeigt sich der Kurs erneut schwach. Am Freitag notiert XRP unter 2,40 US-Dollar – und damit deutlich unter dem Wochenhoch bei 2,55 US-Dollar. Der Ausbruchversuch wurde abgewiesen, frühe Gewinnmitnahmen setzten ein. Doch das ist nicht alles: Die aktuelle Marktdynamik deutet darauf hin, dass die Bären das Ruder wieder übernommen haben.

Der Markt kippt – XRP gerät unter Druck

Ripple kämpft derzeit mit einem problematischen Umfeld. Während der Gesamtmarkt unter einer anhaltenden Risk-off-Stimmung leidet, bleibt die Nachfrage im Derivatemarkt schwach. Die Futures-Open-Interest-Daten (OI) zeigen es deutlich: Das durchschnittliche Handelsvolumen ist von 8,36 Mrd. US-Dollar am 10. Oktober auf nur noch 3,76 Mrd. US-Dollar eingebrochen.

Das ist ein Alarmsignal. Denn obwohl sich der Markt kurzfristig stabilisiert hat, bleibt der Druck im Spotmarkt hoch. Spätestens seit dem massiven Krypto-Crash am 10. Oktober – bei dem über 19 Mrd. US-Dollar an Vermögenswerten liquidiert wurden – hat sich die Stimmung deutlich eingetrübt.

Noch im Juli, kurz nach dem Allzeithoch bei 3,66 US-Dollar, erreichte das Open Interest ein Rekordniveau von 10,94 Mrd. US-Dollar. Damals stieg XRP mit einer klaren Rückenwindphase, getragen von Kleinanlegern. Heute ist davon wenig übrig. Damit Ripple wieder Auftrieb erhält, muss das Open Interest nachhaltig steigen – ohne diese Nachfrage wird ein echter Trendwechsel kaum möglich sein.

Trader wetten gegen XRP – Funding-Rate dreht ins Negative

Auch die Funding-Rate sendet Warnsignale. Der gewichtete Wert fiel von 0,0035 % auf –0,0007 %. Das bedeutet: Immer mehr Trader wetten auf fallende Kurse. Das Sentiment ist negativ – und das zeigt sich nun auch in den Orderbüchern.

Ganz so dramatisch ist die Lage allerdings noch nicht. Die Funding-Rate liegt nur knapp unter der Null-Linie, was bedeutet, dass der Markt zwar bärisch gestimmt ist, aber noch kein extremes Pessimismus-Niveau erreicht hat. In den kommenden Sitzungen wird sich zeigen, ob Retail-Anleger wieder Vertrauen fassen oder ob die Short-Positionen weiter zunehmen.

Ein Hoffnungsschimmer: XRP-Bestände an Börsen sinken

Es gibt aber auch eine positive Entwicklung. Auf Binance, der größten Kryptobörse der Welt, sind die XRP-Bestände seit dem 1. Oktober um 3,36 % gefallen – auf aktuell rund 3,45 Mrd. Token. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Investoren ihre Coins zunehmend in eigene Wallets transferieren.

Dieser Schritt gilt als bullishes Signal: Wenn Anleger ihre Bestände aus den Börsen abziehen, sinkt das verfügbare Angebot am Markt. Das kann – zumindest theoretisch – mittelfristig den Kurs stützen, sofern die Nachfrage anzieht.

xrp

Technische Analyse: Die Bären geben den Ton an

Charttechnisch bleibt die Lage angespannt. XRP handelt weiterhin unter 2,40 US-Dollar. Der Relative-Strength-Index (RSI) notiert bei 38 Punkten – ein klarer Hinweis auf ein schwaches Momentum.

Zusätzlich sorgt ein gefährliches Signal für Unruhe: Der 50-Tage-EMA hat den 100-Tage-EMA nach unten durchkreuzt – das gefürchtete „Death Cross“. Dieses Muster deutet auf eine anhaltende Schwäche hin und bestätigt die defensive Marktstimmung.

Auch der Money-Flow-Index (MFI) zeigt wenig Erholung. Mit einem Wert von 40 bleibt er im negativen Bereich. Erst ein Anstieg über die Mittellinie könnte den Weg für eine Gegenbewegung ebnen. Bleibt der Indikator jedoch schwach, dürften neue Tiefs nur eine Frage der Zeit sein.

Wann sich das Blatt wenden könnte

Ein Tagesschluss über 2,40 US-Dollar wäre das erste kleine Signal für eine Stabilisierung. Entscheidend wird dann der Bereich um die 200-Tage-Linie bei 2,70 US-Dollar. Gelingt hier der Ausbruch, könnte XRP kurzfristig wieder in den Fokus institutioneller Investoren rücken.

Solange das aber nicht geschieht, behalten die Bären klar die Oberhand. Erst ein nachhaltiger Sprung über 2,70 US-Dollar würde das Bild drehen und neue Kaufdynamik auslösen. Bis dahin bleibt Ripple ein Spielball der Short-Spekulanten – und das Risiko weiterer Rückschläge hoch.

Fazit: XRP steht an einem Wendepunkt

Ripple steckt in einer kritischen Phase. Der Kurs kämpft mit schwacher Nachfrage, sinkendem Open Interest und negativen Signalen aus dem Derivatemarkt. Positiv ist lediglich der Rückgang der Börsenbestände, der auf langfristiges Vertrauen hindeutet.

Doch die Fakten sprechen aktuell eine klare Sprache: Solange XRP nicht die Marke von 2,40 US-Dollar nachhaltig zurückerobert, bleibt das Risiko weiterer Verluste real. Anleger sollten die nächsten Handelstage genau beobachten – ein Bruch der aktuellen Unterstützung könnte den Abverkauf deutlich beschleunigen.

Wer auf eine Erholung spekuliert, braucht jetzt Geduld – und starke Nerven. Denn eines ist sicher: Die kommenden Tage könnten für XRP entscheidend werden.


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