Nach einem turbulenten Wochenstart scheinen sich die Altcoins am Dienstag etwas zu fangen. Die Märkte verarbeiten langsam die jüngsten Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, der mit seinen wechselhaften Aussagen rund um Handelszölle erneut für Unsicherheit gesorgt hat. Diese Unruhe hat nicht nur die Aktienmärkte durchgeschüttelt, sondern auch im Kryptosektor für Volatilität gesorgt – besonders bei Bitcoin und den Altcoins.
Trotzdem zeigen einige Coins heute wieder leichte Stärke: Mantra (OM) springt um fast 5 % nach oben, Dogecoin (DOGE) und XRP können ebenfalls leicht zulegen. Doch der Schein trügt – auf dem Derivatemarkt sieht die Lage für viele Trader deutlich weniger erfreulich aus.
XRP, DOGE, OM – Long-Trades unter Wasser
Bei XRP zum Beispiel wurden allein in den letzten 24 Stunden Long-Positionen im Wert von 2,24 Millionen US-Dollar liquidiert. Zum Vergleich: Bei den Short-Positionen waren es lediglich 1,70 Millionen US-Dollar. Heißt im Klartext: Viele hatten auf weiter steigende Kurse gesetzt – und wurden auf dem falschen Fuß erwischt.
Trotz dieser Rückschläge zieht das Open Interest bei XRP weiter an. Es liegt inzwischen bei 3,21 Milliarden US-Dollar, was auf steigendes Handelsinteresse hindeutet. Auch der Kurs selbst entwickelt sich solide – zum Zeitpunkt des Schreibens liegt XRP bei 2,1478 US-Dollar, also über der wichtigen psychologischen Marke von 2 Dollar.
Ähnliches Bild bei DOGE: Zwar notiert der Meme-Coin aktuell mit 0,15912 US-Dollar leicht im Plus (+0,32 % am Tag), aber auch hier mussten viele Long-Trader Verluste hinnehmen. 3,39 Millionen US-Dollar an Long-Positionen wurden liquidiert – im Vergleich dazu waren es bei den Shorts gerade einmal 326.000 US-Dollar. Die Erwartung steigender Kurse hat sich für viele also (noch) nicht ausgezahlt.
Bei Mantra (OM) fällt die Diskrepanz besonders stark aus: Der Kurs legt zwar ordentlich zu, doch auf der Derivate-Seite war das alles andere als ein Freudenfest. Insgesamt wurden innerhalb eines Tages 17 Millionen US-Dollar an OM-Derivaten liquidiert – davon allein 8,85 Millionen US-Dollar auf der Long-Seite. Besonders auffällig: Das Open Interest bei OM ist massiv eingebrochen – von über 345 Millionen US-Dollar am Sonntag auf gerade noch 135,99 Millionen US-Dollar.
Hinzu kommt: Das Long/Short-Verhältnis liegt mittlerweile unter 1, was darauf hindeutet, dass der Markt eher mit fallenden Kursen rechnet. Aus Sicht vieler Trader könnte OM also kurzfristig unter Druck geraten – trotz der aktuell freundlichen Kursentwicklung.
Bitcoin bleibt stark – und das bremst die Altcoins aus
Während es bei vielen Altcoins auf und ab geht, zeigt sich Bitcoin erstaunlich stabil. Der Kurs hält sich über 85.000 US-Dollar, was in Anbetracht der allgemeinen Unsicherheit an den Finanzmärkten durchaus bemerkenswert ist. Noch interessanter ist allerdings die Entwicklung bei der sogenannten BTC-Dominanz – also dem Anteil von Bitcoin an der gesamten Marktkapitalisierung des Kryptomarkts.
Diese Dominanz ist zuletzt auf 63,85 % gestiegen und nähert sich damit der 64 %-Marke – ein Niveau, das zuletzt Anfang 2021 erreicht wurde. Sollte dieser Trend anhalten, wäre das ein neues Vierjahreshoch. Für Altcoin-Fans ist das allerdings keine gute Nachricht: Je stärker Bitcoin dominiert, desto schwerer tun sich Altcoins, nachhaltig durchzustarten.
Das hat auch Auswirkungen auf die sogenannte „Altcoin Season“. Die tritt nämlich erst dann ein, wenn mindestens 75 % der 50 größten Altcoins Bitcoin über einen Zeitraum von 90 Tagen outperformen. Davon ist der Markt aktuell noch ein gutes Stück entfernt – der Altcoin Season Index zeigt klar, dass dieser Umschwung noch auf sich warten lässt.
Was bleibt?
Trotz aller Unsicherheit im Markt halten sich XRP, DOGE und OM aktuell ganz gut – zumindest auf den ersten Blick. Wer aber genauer hinsieht, erkennt: Die Long-Positionen geraten unter Druck, das Open Interest bröckelt, und die Erwartungen vieler Trader kippen. Gleichzeitig rückt Bitcoin immer stärker in den Fokus – was die Altcoins weiter ausbremst.
Die Erholung bei OM, DOGE und XRP wirkt also eher fragil. Wer jetzt auf Altcoins setzt, sollte genau hinschauen – und nicht nur auf grüne Tageskerzen vertrauen.
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