Der September meint es selten gut mit Kryptowährungen – und auch 2025 scheint diesem Muster zu folgen.
In den vergangenen zwölf Jahren endete Bitcoin im September in drei von vier Fällen mit Verlusten. Im Schnitt lag das Minus bei –3,77 %, der Median bei –4,35 %. Manche Auswertungen sehen den Zehnjahresdurchschnitt sogar eher bei –5 bis –6 %. Damit hat sich der „Red September“ als eine der konstantesten saisonalen Schwächen im Kryptomarkt etabliert.
Die ersten Handelstage des laufenden Monats bestätigen den Trend. Am 1. September rutschte Bitcoin (BTC) zunächst auf fast 107.400 US-Dollar ab, bevor er sich auf rund 110.386 US-Dollar erholte – ein Plus von 0,9 %. Ethereum (ETH) büßte dagegen mehr als sieben Prozent ein, XRP gab knapp ein Prozent nach. Auch Solana (SOL) und Dogecoin (DOGE) verloren an Boden.
Die Stimmung bleibt angespannt, da Händler die bekannten saisonalen Belastungen gegen die anstehenden US-Arbeitsmarktdaten abwägen. Diese gelten als entscheidender Faktor für die Geldpolitik der Federal Reserve.
Quelle: Coinglass
Warum sich der September so oft wiederholt
Makrodaten geben im September häufig die Richtung für Kryptowährungen vor. Besonders die Inflationszahlen spielen eine Rolle. Schwächere Verbraucherpreisindizes (CPI) haben Bitcoin in der Vergangenheit oft Auftrieb gegeben. Beispiele:
Im Juli 2024 löste ein Rückgang des CPI von 3,5 % auf 3,4 % innerhalb eines Tages eine Bitcoin-Rallye von sieben Prozent aus.
Ein ähnlicher Wert im Dezember 2024 trieb BTC über die Marke von 98.500 US-Dollar.
Am 15. Januar 2025 ließ ein frischer CPI-Bericht Bitcoin binnen Stunden in die Spanne von 98.500 bis 100.000 US-Dollar springen – ein Plus von zwei bis vier Prozent an nur einem Tag.
Doch das Gegenteil wirkt ebenso stark. Übertrifft die Inflation die Prognosen, reagiert der Markt empfindlich. Analysen zeigen: Bitcoin verliert im Schnitt 0,24 % bei jedem unerwarteten Anstieg des CPI – ein Hinweis darauf, wie stark die Kryptowährung von Zinserwartungen abhängt.
Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics
Genau dieses Muster prägt auch den September 2025. Am Freitag stehen die US-Beschäftigungszahlen an. Schon Anfang des Jahres hatten robuste Daten Bitcoin zurück auf 97.000 US-Dollar gedrückt, da sie Hoffnungen auf Zinssenkungen dämpften. Schwächere Zahlen dagegen hatten Kursgewinne befeuert.
Vor einer ähnlichen Konstellation stehen Anleger nun erneut: Fallen die Jobsdaten schwach aus, könnten sich die Erwartungen auf Zinssenkungen festigen. Starke Zahlen hingegen könnten Kryptowährungen weiter unter Druck setzen.
Kann die Fed den „September-Fluch“ brechen?
Der Fokus richtet sich nun auf die Fed-Sitzung am 16. und 17. September. Laut CME FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte derzeit bei 87 %. Ein solcher Schritt würde die Finanzbedingungen lockern, Liquidität freisetzen und damit die Nachfrage nach risikobehafteten Anlagen wie Bitcoin stützen.
Die Vergangenheit zeigt, dass solche Entscheidungen Wirkung entfalten. Im Zinssenkungszyklus 2024 kletterte Bitcoin um mehr als 120 %, begünstigt durch zusätzliche Liquidität. Auch 2025 führten Signale der Fed zu schnellen Kursanstiegen:
Die Sitzungen im Januar und März trieben BTC jeweils deutlich nach oben. Im Mai kletterte der Kurs über 96.000 US-Dollar. Sogar der kurze Rücksetzer unter 99.000 US-Dollar im Juni drehte rasch, als Bitcoin wieder über 105.000 US-Dollar stieg.
Sollten die Arbeitsmarktdaten schwächer ausfallen und die Fed tatsächlich liefern, könnte der Kryptomarkt in diesem Jahr ausnahmsweise ein grünes September-Kapitel schreiben.
Kryptowährungen Nachrichten
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