Bitcoin hat sich auf 81.500 US-Dollar zurückgekämpft. Grund für den Aufschwung waren besser als erwartete US-Arbeitsmarktdaten und die Entscheidung von Donald Trump, geplante Strafzölle auf kanadischen Stahl und Aluminium nicht wie angedroht zu verdoppeln. Die Märkte reagierten erleichtert, Risikoanlagen wie Bitcoin legten zu.

Doch trotz dieser positiven Impulse bleibt das Bild gemischt. Institutionelle Investoren ziehen weiterhin Kapital aus dem Markt ab – allein in der vergangenen Woche wurden 876 Millionen US-Dollar aus digitalen Anlageprodukten abgezogen. Der Crypto Fear & Greed Index ist von seinen Höchstständen über 90 auf nur noch 17 gefallen, ein klares Zeichen für extreme Angst. Gleichzeitig summierten sich die Liquidationen innerhalb von 24 Stunden auf 195 Millionen US-Dollar.

Nun richtet sich der Blick der Investoren auf die anstehenden US-Inflationsdaten. Sie könnten entscheidend dafür sein, wie die Federal Reserve in den kommenden Monaten agiert – und damit auch, wie es für Bitcoin weitergeht.

BTC

US-Arbeitsmarktdaten als Treiber für Bitcoin

Die neuesten Zahlen zu den offenen Stellen in den USA haben positiv überrascht: Laut dem JOLTs Job Openings Report gab es 7,74 Millionen unbesetzte Stellen – mehr als die prognostizierten 7,65 Millionen und deutlich über den 7,508 Millionen des Vormonats. Das deutet auf eine robuste US-Wirtschaft hin, die trotz Unsicherheiten am Finanzmarkt stabil bleibt.

Für Bitcoin sind solche Daten nicht unerheblich. Ein starker Arbeitsmarkt bedeutet in der Regel mehr Konsum und ein höheres Vertrauen in die Wirtschaft. Das wiederum stärkt risikobehaftete Anlagen, zu denen Kryptowährungen gehören. Kein Wunder also, dass Bitcoin in den Stunden nach Veröffentlichung der Zahlen anzog und sich auch die gesamte Kryptomarktkapitalisierung an nur einem Tag um 5,7 Prozent erhöhte.

Trump stoppt Strafzollerhöhung – und der Markt atmet auf

Für zusätzliche Erleichterung sorgte Donald Trump mit einer Kehrtwende in der Handelspolitik. Ursprünglich hatte er geplant, die bestehenden Strafzölle auf kanadischen Stahl und Aluminium von 25 auf 50 Prozent zu erhöhen. Nun entschied er sich, doch alles beim Alten zu belassen.

Dieser Schritt wurde von den Märkten als Zeichen der Entspannung gewertet. Eine Eskalation des Handelskonflikts hätte Unsicherheiten verstärkt und das Wachstum gefährden können. Da der Kryptomarkt empfindlich auf makroökonomische Risiken reagiert, dürfte die Entscheidung auch hier zur Stabilisierung beigetragen haben.

Institutionelle Abflüsse und Marktangst nehmen zu

Trotz des jüngsten Anstiegs bleibt der Markt unter Druck. In den vergangenen vier Wochen wurden insgesamt 4,75 Milliarden US-Dollar aus digitalen Anlageprodukten abgezogen, allein 756 Millionen davon aus Bitcoin. Die Assets under Management (AUM) digitaler Fonds sind dadurch auf 142 Milliarden US-Dollar gesunken – der niedrigste Stand seit November 2024.

Parallel dazu ist der Crypto Fear & Greed Index auf 17 Punkte gefallen, was eine deutliche Verschiebung in Richtung extremer Angst signalisiert. Noch vor wenigen Wochen lag er über 90, was für übertriebene Gier im Markt sprach. Die Folge dieser Stimmungsänderung: Ein massiver Anstieg an Liquidationen. Innerhalb von 24 Stunden wurden Positionen im Wert von 195 Millionen US-Dollar aufgelöst, darunter allein 161 Millionen US-Dollar an Long-Positionen.

Blick auf die Inflation – und mögliche Marktreaktionen

Der Fokus der Investoren richtet sich nun auf die bevorstehenden US-Inflationszahlen. Besonders die Daten zum Producer Price Index (PPI) und Consumer Price Index (CPI) werden darüber entscheiden, ob die Federal Reserve an ihrer straffen Geldpolitik festhält oder eine Lockerung in Aussicht stellt.

Sollten die Zahlen höher als erwartet ausfallen, könnte das die Hoffnungen auf Zinssenkungen dämpfen und Bitcoin unter Druck setzen. Fällt die Inflation hingegen niedriger aus, könnte dies dem Kryptomarkt weiteren Rückenwind geben.

Ein weiteres Thema, das für zusätzliche Unsicherheit sorgen könnte, ist Trumps Haltung gegenüber Kryptowährungen. Seine Politik bleibt unberechenbar, und eine zweite Amtszeit könnte mit neuen Regulierungen oder steuerlichen Maßnahmen für Bitcoin und Co. verbunden sein.

Fazit: Bitcoin mit starkem Comeback – doch die Ruhe könnte trügerisch sein

Bitcoin hat sich beeindruckend erholt, doch die Marktbedingungen bleiben fragil. Die massiven Kapitalabflüsse institutioneller Investoren, die wachsende Angststimmung und die hohe Zahl an Liquidationen sind keine Anzeichen für einen stabilen Aufwärtstrend.

Die entscheidende Frage ist nun, wie die kommenden Inflationsdaten ausfallen. Sie könnten über den weiteren Kursverlauf von Bitcoin bestimmen. Bis dahin bleibt die Lage angespannt – und Volatilität dürfte weiterhin das vorherrschende Thema bleiben.


Es wird alles unternommen, um genaue und vollständige Informationen bereitzustellen. Doch mit den Tausenden zur Verfügung gestellten Dokumenten, die oft innerhalb kurzer Zeit hochgeladen werden, können wir nicht garantieren, dass keine Fehler auftreten. Jede Wiederveröffentlichung oder Weiterverbreitung von FXStreet Inhalten ist ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von FXStreet verboten. Der Handel mit Devisen auf Margin (Verrechnungskonto) trägt ein hohes Risiko und ist möglicherweise nicht für alle Investoren geeignet. Der hohe Hebel kann gegen Sie, sowie für Sie arbeiten. Vor der Entscheidung am Devisenmarkt zu handeln, sollten Sie sorgfältig Ihre Anlageziele, Erfahrung und Risikobereitschaft prüfen. Es besteht die Möglichkeit, dass Sie einen Verlust einiger oder aller Ihrer Investitionen erleiden und deshalb sollten Sie kein Geld investieren, dass Sie sich nicht leisten können zu verlieren. Sie sollten sich aller Risiken bewusst sein, die mit dem Devisenhandel verbunden sind und konsultieren Sie einen unabhängigen Finanzberater, wenn Sie irgendwelche Zweifel haben. Alle Meinungen, Nachrichten, Forschungen, Analysen, Kurse oder andere Informationen, welche diese Informationen enthalten, die von FXStreet, seinen Angestellten, Mitarbeitern oder Partnern bereit gestellt werden, sind als allgemeine Marktkommentare zu verstehen und bieten keine Anlageberatung. FXStreet übernimmt keine Haftung für irgendwelche Verluste oder Schäden, einschließlich, ohne Beschränkung auf entgangene Gewinne, die direkt oder indirekt mit der Verwendung oder im Vertrauen auf diese Informationen entstehen.

Kryptowährungen Nachrichten


Kryptowährungen Nachrichten

WEITERE INFOS

XRP unter Druck: Trotz ETF-Zuflüssen rutscht Ripple weiter ab

XRP unter Druck: Trotz ETF-Zuflüssen rutscht Ripple weiter ab

Ripple (XRP) setzt seine Talfahrt fort und fällt am Dienstag unter die Marke von 1,90 US-Dollar, während sich der Gegenwind am Kryptomarkt verstärkt. Die negative Marktstimmung hält an, obwohl die Zuflüsse in XRP-Spot-ETFs zuletzt deutlich zugelegt haben.

Bitcoin unter Druck: ETF-Abflüsse und Großanleger ziehen sich zurück

Bitcoin unter Druck: ETF-Abflüsse und Großanleger ziehen sich zurück

Der Bitcoin-Preis (BTC) notiert am Mittwoch weiter im Minus unterhalb von 87.000 US-Dollar und scheiterte bereits zu Wochenbeginn daran, eine wichtige psychologische Marke zurückzuerobern. Eine nachlassende institutionelle Nachfrage, sichtbar an anhaltenden Abflüssen aus Bitcoin-Spot-ETFs, sowie ein Rückgang der Aktivitäten von Walen, Haien und Delfinen belasten die Marktstimmung und halten den kurzfristigen Ausblick für BTC verhalten.

BitMine kauft massiv Ethereum und peilt fünf Prozent des Umlaufs an

BitMine kauft massiv Ethereum und peilt fünf Prozent des Umlaufs an

Das auf Ethereum spezialisierte Treasury-Unternehmen BitMine Immersion hat seinen Bestand an digitalen Vermögenswerten in der vergangenen Woche deutlich ausgeweitet. Seit dem letzten Update erwarb das Unternehmen insgesamt 102.259 Ethereum (ETH).

Avalanche kämpft nahe 12 $ während Grayscale aktualisiertes Formular für ETF einreicht

Avalanche kämpft nahe 12 $ während Grayscale aktualisiertes Formular für ETF einreicht

Avalanche handelt zum Zeitpunkt der Presse am Mittwoch nahe $12 und baut den Rückgang von fast 2% vom Vortag aus. Grayscale hat ein aktualisiertes Formular eingereicht, um seinen auf Avalanche fokussierten Trust in einen ETF bei der US Securities and Exchange Commission umzuwandeln.

Bitcoin rutscht unter 87.000 USD, da die ETF-Abflüsse zunehmen und die Teilnahme von Walen zurückgeht

Bitcoin rutscht unter 87.000 USD, da die ETF-Abflüsse zunehmen und die Teilnahme von Walen zurückgeht

Der Bitcoin Preis handelt am Mittwoch weiterhin um 86.770 USD, nachdem er den Widerstand bei 90.000 USD nicht überwinden konnte. An US-notierten Spot-ETFs wurde am Dienstag ein Abfluss von 188,64 Millionen USD verzeichnet, was den vierten aufeinanderfolgenden Tag von Abhebungen markiert.

BTC

ETH

XRP