- EUR/USD weitet den Optimismus auf Mehrmonatshochs über 1,0950 aus.
- Der US-Dollar schwächt sich auf Fünfmonatstiefs im Zuge einer festen Risikobereitschaft.
- Es wird erwartet, dass die Federal Reserve die Zinsen am Mittwoch unverändert lässt.
EUR/USD stieg am Dienstag zum dritten Mal in Folge und durchbrach die Marke von 1,0950, während der US-Dollar (USD) weiterhin defensiv blieb.
Tatsächlich erreichte das Paar Mehrmonatshochs, während der US-Dollar-Index (DXY) in den Bereich fiel, der zuletzt Mitte Oktober im Band von 103,30–103,20 besucht wurde, belastet auch durch sinkende US-Renditen.
Handels Spannungen belasten das Vertrauen in den Dollar
Anhaltende Handelsängste stehen im Vordergrund, angeheizt durch Präsident Trumps unberechenbaren Ansatz zu Zöllen. Obwohl Kanada und Mexiko eine kurze Verlängerung bis zum 2. April erhielten, drohen weiterhin Ängste vor einem umfassenden globalen Handelskrieg, der sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die geldpolitischen Aussichten der Federal Reserve (Fed) gefährdet.
Zölle könnten die Inflation anheizen – was die Fed möglicherweise auf einen aggressiveren Straffungskurs zwingen könnte – doch sie riskieren auch, das Wirtschaftswachstum zu bremsen. Diese widersprüchlichen Faktoren lassen die kurzfristige Richtung des Greenbacks fraglich erscheinen.
Hoffnungsschimmer im Russland-Ukraine-Konflikt
Der Euro (EUR) erhält ebenfalls Unterstützung durch Hinweise auf Fortschritte in den Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine, nach einem hochkarätigen Telefonat zwischen den Präsidenten Trump und Putin.
Tatsächlich gab der Kreml am Dienstag bekannt, dass der russische Präsident W. Putin den Vorschlag des US-Präsidenten D. Trump für eine 30-tägige Pause bei Angriffen auf die Energieinfrastruktur zwischen Russland und der Ukraine angenommen hat. Die Vereinbarung wurde nach einem längeren Telefonat zwischen den beiden Führern getroffen.
Zentralbank im Fokus
Es ist eine entscheidende Woche für die Geldpolitik, da die Fed, die Bank of Japan (BoJ) und die Bank of England (BoE) alle voraussichtlich die Zinsen unverändert lassen werden. Jede wird voraussichtlich auf Handelsbedenken, insbesondere Zölle, eingehen und wie diese das globale Wachstum dämpfen könnten.
Die Fed wird voraussichtlich die Zinsen im Bereich von 4,25%–4,50% belassen. Bei der letzten Veranstaltung wies Vorsitzender Jerome Powell auf starke US-Grundlagen, moderate Inflation und einen angespannten Arbeitsmarkt als Rechtfertigung für eine Pause bei weiteren Zinserhöhungen hin. Dennoch könnte die Möglichkeit von durch Zölle induzierten Preisdruck zukünftige Entscheidungen der Fed komplizieren.
In der Zwischenzeit hat die Europäische Zentralbank (EZB) kürzlich ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt und angedeutet, dass sie bei anhaltender Unsicherheit weitere Lockerungen in Betracht ziehen könnte. Während die Politiker die Wachstumsprognosen für die Eurozone senkten und die Inflationsprognosen kurzfristig leicht nach oben korrigierten, erwarten sie dennoch, dass die Inflation bis 2026 zurückgeht. Die Vorstellung, dass die EZB von weiteren Lockerungen Abstand nehmen könnte, hat an Fahrt gewonnen und fügt der Euro-Aussicht eine weitere Ebene der Intrige hinzu.
Technisches Bild
Der unmittelbare Widerstand für EUR/USD liegt beim YTD-Hoch von 1,0954 (18. März). Ein Ausbruch dort würde 1,0969 (23,6% Fibonacci-Retracement) freilegen, gefolgt von der psychologisch bedeutenden Marke von 1,1000.
Auf der Abwärtsseite bietet der 200-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 1,0726 die erste Unterstützung, gefolgt von den vorübergehenden 100-Tage- und 55-Tage-SMAs bei 1,0521 und 1,0477. Darunter liegen 1,0359 (Tief vom 28. Februar), 1,0282 (Tief vom 10. Februar), 1,0209 (3. Februar) und 1,0176 (Tief vom 13. Januar 2025).
Die Momentumsignale erscheinen moderat bullish: der Relative Strength Index (RSI) ist über 73 gestiegen und bleibt im überkauften Bereich, während der Average Directional Index (ADX) über 31 auf einen sich verstärkenden Aufwärtstrend hinweist.
EUR/USD Tageschart
Kurzfristige Aussichten
EUR/USD wird weiterhin empfindlich auf Schlagzeilen zur Handelspolitik, divergierende geldpolitische Maßnahmen und die Wachstumsnarrative der Eurozone reagieren – insbesondere wenn Deutschland die Ausgaben erhöht. Entwicklungen im Russland-Ukraine-Konflikt könnten ebenfalls schnell die Marktstimmung ändern, sodass Händler in den kommenden Tagen sowohl geopolitische Nachrichten als auch Wirtschaftsdaten genau im Auge behalten.
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