Nach den Turbulenzen im einst so sicher wie „Fort Knox“ geglaubten Schweizer Bankenmarkt ist der Deutsche Aktienindex weit von einer Stabilisierung entfernt. Dass Anleger in Aufruhr sind, ist verständlich. Vor dem Wochenende taten sämtliche offizielle Stellen noch voller Überzeugung so, als sei alles unter Kontrolle. Doch nun überschlagen sich mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS und neuen geldpolitischen Stützungsmaßnahmen der US-Notenbank Fed die Ereignisse, die den Investoren genau das Gegenteil suggerieren.
Die endgültige Kapitulation der Anleger eines oft am Ende eines Abwärtstrends stehenden Ausverkaufs unter hohem Volumen dürfte damit erst noch vor uns liegen. Der DAX erreicht heute Morgen zunächst das kalkulatorische Ziel der Korrektur. Jetzt geht es um die Frage, ob sich der Markt hier stabilisieren kann oder Schwung für eine neue Welle abwärts holt.
Wenn man den Bitcoin- und den DAX-Chart nebeneinander legt, ist klar, was Anleger erwarten: Neue Leitzinssenkungen, geldpolitische Lockerungsmaßnahmen und ein baldiges Ende des strikten Kurses der Inflationsbekämpfung. Die Fed könnte durch die jüngsten Ereignisse gezwungen sein, bald schon wieder die Geldschleusen weit zu öffnen, um die Banken des Landes zu retten. Dass sie nun Dollar-Liquidität bereitstellen muss, zeigt, dass die Bankenkrise noch lange nicht ausgestanden ist.
Das Inflationsziel von zwei Prozent könnte so zu einem Luxus werden, den sich die Zentralbanken nicht mehr leisten können. Nach dem Bank Term Funding Program eröffnet die Fed jetzt tägliche Dollar-Swap-Linien mit allen großen weltweiten Zentralbanken. Vergleicht man die Vergangenheit mit der jetzigen Situation, dann wäre der nächste logische Schritt eine baldige Leitzinssenkung sowie der direkte Ankauf von Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt. Eine Maßnahme, die als geldpolitische Lockerung oder QE schon während der Pandemie angewandt wurde.
Diese Maßnahmen stehen der Bekämpfung von Inflation zwar diametral entgegen, scheinen aber im Moment alternativlos zu sein, um zu verhindern, dass Banken wie Dominosteine zu fallen beginnen. Im Moment kann man davon ausgehen, dass der Anstieg der zehnjährigen US-Renditen von rund 0,4 Prozent im März 2020 auf 4,3 Prozent im Oktober 2022 vorüber ist und wir eine neue Abwärtsbewegung begonnen haben. Die nun wieder fallenden Zinsen spiegeln die Erwartung einer wirtschaftlichen Abkühlung, von anhaltendem Stress im Bankensektor und einer expansiven Geldpolitik der Notenbanken wider.
Die Mehrheit der Anleger geht fest davon aus, dass die Leitzinsanhebung der Fed um wahrscheinlich 25 Basispunkte in zwei Tagen die letzte in diesem Zyklus gewesen sein wird und dass sie ab Juni über ein Jahr hinweg im Zweimonatstakt die Leitzinsen um je 25 Basispunkte senken wird. Vermutlich war es das erst einmal mit der Inflationsbekämpfung um jeden Preis. Die Fed könnte beginnen, eine Teuerungsrate über zwei Prozent um den Preis der Bankenrettung zu akzeptieren. Das wäre allerdings ein dramatisches Signal für das, was in Sachen Inflation langfristig zu erwarten wäre.
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