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Australischer Dollar Preisprognose: Schwäche bedroht die 200-Tage-SMA

  • AUD/USD setzte seinen Rückgang fort und fiel auf den niedrigsten Stand seit acht Wochen bei 0,6440.
  • Der US-Dollar sah sich vor Powells Rede einem erneuten Verkaufsdruck ausgesetzt.
  • Die USA und China scheinen eine neue Runde von Handelskonflikten begonnen zu haben.

Der Australische Dollar (AUD) konnte am Dienstag nicht viel Auftrieb finden und fiel weiter, während der US-Dollar (USD) seine Erholung fortsetzte. Frische Nervosität über die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China trübte ebenfalls die Stimmung gegenüber dem Aussie.

Am Ende des Tages hatte AUD/USD seinen Rückzug in Richtung des 0,6440-Bereichs ausgeweitet, dem schwächsten Niveau seit acht Wochen, was den breiteren monatlichen Rückgang verstärkte.

Inländische Daten halten sich weiterhin gut

Trotz des risikoscheuen Tons an den Märkten zeigt Australiens zugrunde liegende Daten weiterhin eine gewisse Resilienz. Die endgültigen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungen im September gaben beide leicht nach, blieben jedoch über 50, was auf eine anhaltende Expansion hinweist.

Der Einzelhandelsumsatz stieg im Juni um 1,2%, der Handelsüberschuss im August verringerte sich nur moderat auf 1,825 Milliarden AUD, und die Unternehmensinvestitionen wuchsen im zweiten Quartal weiter. Das BIP stieg im April-Juni-Quartal um 0,6% und um 1,8% im Jahresvergleich, was nicht spektakulär, aber stabil genug ist.

Der Arbeitsmarkt hat jedoch etwas an Schwung verloren. Die Arbeitslosenquote blieb im August bei 4,2%, aber die Gesamtbeschäftigung fiel um 5,4K. Es ist noch kein rotes Signal, deutet jedoch darauf hin, dass das Wachstum an den Rändern zu kühlen beginnt.

RBA bleibt bei Inflation wachsam

Die Inflation bleibt für die Reserve Bank of Australia (RBA) im Vordergrund. Der monatliche CPI-Indikator (gewichteter Durchschnitt) stieg im August auf 3,0% von 2,8%, während der CPI im Q2 um 0,7% im Quartalsvergleich und um 2,1% im Jahresvergleich anstieg. Die Verbraucherinflationserwartungen des Melbourne Institute für Oktober stiegen ebenfalls auf 4,8%.

Das war genug, um die RBA bei ihrer Sitzung am 30. September vorsichtig zu halten. Der Leitzins blieb wie erwartet bei 3,60% unverändert, aber die Beamten zogen sich von früheren Andeutungen möglicher Lockerungen zurück. Die Entscheidungsträger bemerkten, dass die Disinflation nach der CPI-Überraschung möglicherweise langsamer wird, wobei die Inflation im Q3 voraussichtlich höher ausfallen wird als die prognostizierten 2,6%.

Gouverneurin Michele Bullock hat an einer konsistenten Botschaft festgehalten: Die Entscheidungen werden weiterhin datenabhängig sein und von Sitzung zu Sitzung bewertet. Zinssenkungen sind nicht ausgeschlossen, aber die RBA möchte festere Beweise dafür, dass die Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage abnehmen.

Derzeit liegt der bereinigte CPI im Q2 bei 2,7% im Jahresvergleich und befindet sich damit komfortabel innerhalb des Zielbandes von 2–3%. Die Märkte preisen bis zum Jahresende etwa 15 Basispunkte Lockerung und bis Ende 2026 etwa 28 Basispunkte ein.

China bleibt am Steuer

Die Aussichten Australiens bleiben eng mit Chinas ungleichmäßiger Erholung verbunden. Das BIP wuchs im Q2 um 5,2% im Jahresvergleich, aber die Einzelhandelsumsätze im August enttäuschten mit 3,4%. Die PMIs für September malten ein gemischtes Bild: Das verarbeitende Gewerbe blieb mit 49,8 in der Kontraktion, während die Dienstleistungen gerade die 50,0-Marke hielten.

Chinas Handelsüberschuss im September verringerte sich ebenfalls auf 90,45 Milliarden USD (von 103,33 Milliarden USD), und die Inflation scheint im September in der Nähe des deflationären Territoriums zu bleiben, nachdem der CPI im August auf 0,4% im Jahresvergleich gefallen war.

In der Zwischenzeit ließ die People's Bank of China (PBoC) ihre Loan Prime Rates (LPR) im September unverändert: die einjährige bei 3,00% und die fünfjährige bei 3,50%, was weitgehend im Einklang mit dem Konsens steht.

Marktpositionierung bleibt dünn

Das spekulative Interesse am Aussie bleibt gedämpft. Da die Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) aufgrund der US-Regierungsstilllegung verzögert wurden, zeigten die neuesten verfügbaren Zahlen bis zum 23. September immer noch eine klare Neigung zu Netto-Leerverkäufen unter nicht gewerblichen Händlern, was darauf hindeutet, dass ein Großteil der bärischen Stimmung bereits eingepreist ist.

Technische Sicht

AUD/USD riskiert einen wahrscheinlichen Rückgang zu seinem kritischen 200-Tage-SMA in der Nähe von 0,6420.

Das gesagt, sollte die Fortsetzung des aktuellen Abwärtstrends auf die nächste wichtige Widerstandszone am 200-Tage-SMA stoßen, gefolgt von dem August-Boden bei 0,6414 (21. August) und dann der Juni-Basis bei 0,6372 (23. Juni).

Im Gegensatz dazu sollten gelegentliche bullische Versuche zunächst das Oktober-Hoch bei 0,6629 (1. Oktober) anvisieren, gefolgt vom 2025-Hoch bei 0,6707 (17. September). Nach Norden kommt das Hoch von 2024 bei 0,6942 (30. September), bevor die 0,7000-Marke erreicht wird.

Die Momentum-Indikatoren tendieren bärisch: Der Relative Strength Index (RSI) schwebt um 39, was darauf hindeutet, dass das Verkaufs-Momentum weiterhin dominiert, während der Average Directional Index (ADX) mit etwas über 16 anzeigt, dass der aktuelle Trend an Kraft fehlt.

AUD/USD Tageschart

Auf der Suche nach einem Funken

Alles in allem bleibt AUD/USD in einer breiten Spanne von 0,6400–0,6700 gefangen. Es wird wahrscheinlich einen klaren Katalysator benötigen: stärkere chinesische Daten, eine dovish Wende der Fed oder eine weichere Haltung der RBA, um das Paar entscheidend aus diesem Haltemuster zu brechen.

Australischer Dollar - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der australische Dollar wird maßgeblich von den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia sowie den Preisen von Rohstoffen wie Eisenerz beeinflusst, die für die australische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch die Entwicklungen in China, dem größten Handelspartner Australiens, spielen eine wichtige Rolle.

Die Reserve Bank of Australia (RBA) beeinflusst den Australischen Dollar (AUD), indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Das Ziel der RBA ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 2-3 % zu halten. Hohe Zinssätze im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken stützen den AUD, während niedrige Zinssätze ihn schwächen können. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wirken in der Regel negativ auf den AUD, während quantitative Straffungsmaßnahmen ihn stärken.

China ist Australiens wichtigster Handelspartner, daher hat die wirtschaftliche Entwicklung in China einen direkten Einfluss auf den Wert des Australischen Dollars (AUD). Läuft die chinesische Wirtschaft gut, steigt die Nachfrage nach australischen Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen, was den AUD stärkt. Schwächelt die chinesische Konjunktur, sinkt die Nachfrage, und der Wert des AUD fällt. Überraschungen bei den Wachstumsdaten aus China – sowohl positive als auch negative – haben deshalb häufig unmittelbare Auswirkungen auf den Wechselkurs des Australischen Dollars und seiner Währungspaare.

Eisenerz ist der wichtigste Export Australiens und erzielte 2021 laut offiziellen Angaben Einnahmen von 118 Milliarden US-Dollar. China ist dabei der größte Abnehmer. Die Preisentwicklung von Eisenerz wirkt sich daher direkt auf den australischen Dollar (AUD) aus: Steigt der Preis, erhöht sich meist auch der Wert des AUD, da die Nachfrage nach der Währung zunimmt. Fällt der Preis, wirkt sich das negativ auf den AUD aus. Höhere Eisenerzpreise begünstigen zudem ein positives Handelsbilanzsaldo Australiens, was sich ebenfalls stützend auf die Landeswährung auswirkt.

Die Handelsbilanz, also die Differenz zwischen den Einnahmen eines Landes aus Exporten und den Ausgaben für Importe, ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der den Wert des australischen Dollars beeinflussen kann. Wenn Australien stark nachgefragte Exportgüter produziert, steigt der Wert der Landeswährung aufgrund der höheren Nachfrage aus dem Ausland. Eine positive Handelsbilanz stärkt den australischen Dollar, während ein Handelsbilanzdefizit gegenteilige Auswirkungen hat.

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