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EUR/USD-Prognose: Vorsicht sollte vor der Fed- und EZB-Entscheidung einsetzen

  • EUR/USD setzt seine mehrtägige Erholung fort und erreicht die Zone von 1,1650.
  • Der US-Dollar zieht leicht zurück, während die Wetten auf eine Zinssenkung der Fed und Hoffnungen auf ein Handelsabkommen zunehmen.
  • Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Oktober leicht verbessert, berichtete das IFO.

EUR/USD hat Schwierigkeiten, den Schwung vom Freitag aufrechtzuerhalten, da das Paar zu Beginn der Woche kurz die 1,1650er Zone retestete, bevor es an Schwung verlor. Dennoch gelang es ihm, vier aufeinanderfolgende Tage mit moderaten Gewinnen zu verzeichnen, während der US-Dollar (USD) weiterhin nachgibt.

Der Greenback hält sich unterdessen in einer engen Spanne, wobei der US-Dollar-Index (DXY) knapp unter der Marke von 99,00 schwebt. Die Händler scheinen vorsichtig optimistisch hinsichtlich eines möglichen Durchbruchs im US-chinesischen Handel zu sein, auch wenn die anhaltende US-Regierungsstilllegung die Nachfrage nach dem Dollar dämpft.

Washingtoner Stillstand belastet die Stimmung

Die US-Regierungsstilllegung zieht sich nun schon fast einen Monat hin, und die Geduld schwindet. Da die Gesetzgeber weiterhin festgefahren sind, gibt es wenig Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch. Der Senat soll am 28. Oktober zu einer weiteren Abstimmung zusammenkommen, aber wenige erwarten Überraschungen.

Mit 27 Tagen und mehr wird dies zur zweitlängsten Stilllegung in der US-Geschichte. Wenn sie bis zum 5. November andauert, wird sie offiziell einen neuen Rekord aufstellen.

Je länger sie dauert, desto tiefer der Schaden. Hunderttausende von Bundesangestellten bleiben unbezahlt, wichtige öffentliche Dienstleistungen sind gestört, und das Vertrauen der Unternehmen leidet. Diese Unsicherheit beginnt, sich auf Arbeitsplätze und das BIP-Wachstum auszuwirken, die beide bereits Anzeichen von Belastung zeigen.

Handelskonflikte entspannen sich, aber nur ein wenig

Die Märkte behalten alle Fortschritte zwischen Washington und Peking genau im Auge. Es gibt Gespräche über ein mögliches Treffen zwischen Präsident Trump und Präsident Xi Jinping später in diesem Monat in Südkorea, aber vorerst bleiben die Beziehungen fragil.

Chinas Schritt, die Beschränkungen für Exporte seltener Erden zu verschärfen, hat in Washington für Unruhe gesorgt und scharfe Gegenreaktionen sowie neue Zollbedrohungen von Trump ausgelöst. Diese Eskalation hat die Handelsrisiken wieder auf die Agenda der Investoren gesetzt.

Fed bleibt flexibel

Die Federal Reserve (Fed) scheint auf Kurs zu sein, bei ihrem Treffen am 29. Oktober eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte zu beschließen.

Ihr neuester "Dot Plot" war dovish und deutete auf etwa 50 Basispunkte zusätzlicher Lockerung bis zum Jahresende hin, mit kleineren Schritten für 2026-27. Die Wachstumsprognosen wurden leicht auf 1,6% angehoben, die Arbeitslosigkeit blieb bei 4,5%, und die Inflationsprognosen blieben unverändert.

Die Protokolle der letzten Sitzung verstärkten die Idee, dass die Fed ihre Optionen offen hält, bereit zu handeln, wenn nötig, aber nicht in Eile ist.

Fed-Vorsitzender Jerome Powell erkannte an, dass sich der Arbeitsmarkt abgekühlt hat, und wiederholte, dass die politischen Entscheidungen "von Sitzung zu Sitzung" getroffen werden, während die Zentralbank die schwächeren Arbeitsmarktdaten gegen anhaltende Inflationsdruck abwägt.

EZB bleibt geduldig

In Europa entschied sich die Europäische Zentralbank (EZB) auch dafür, bei ihrer Sitzung im September abzuwarten und eine ruhige, datengestützte Haltung beizubehalten. Die Beamten betonten, dass die Inflation allmählich auf das Ziel zusteuern sollte, wobei die Kerninflation 2025 bei 2,4% und 2026 bei 1,9% sowie 2027 bei 1,8% gesehen wird.

Präsidentin Christine Lagarde äußerte sich zuversichtlich und sagte, die Politik sei "gut aufgestellt" und die Risiken seien nun ausgewogener. Sie machte deutlich, dass zukünftige Anpassungen vollständig von den Daten abhängen werden.

Die Protokolle der Sitzung spiegelten diese leicht optimistische Stimmung wider: Die politischen Entscheidungsträger klangen etwas optimistischer hinsichtlich des Wachstums in der Eurozone und sahen wenig Bedarf für weitere Lockerungen.

Die Märkte hingegen preisen bis Ende 2026 nur 13 Basispunkte an Zinssenkungen ein, was ein klares Signal dafür ist, dass die Investoren denken, dass der Lockerungszyklus der EZB weitgehend abgeschlossen ist.

Technische Ecke

Eine nachhaltige Erholung bei EUR/USD bleibt vorerst unerreichbar, wobei sowohl die Fed- als auch die EZB-Sitzungen als potenzielle Katalysatoren für eine klarere Preisbewegung in den nächsten Wochen auftreten könnten.

Wenn die Verkäufer die Initiative zurückgewinnen, sollte das Oktober-Tief bei 1,1542 (9., 14. Oktober) als erste Unterstützung dienen, gefolgt von der August-Basis bei 1,1391 (1. August) und dem wichtigen 200-Tage-SMA bei 1,1293. Der Verlust letzterer würde einen möglichen Besuch des wöchentlichen Tiefs bei 1,1210 (29. Mai) zur Folge haben.

Insgesamt bleibt die positive Aussicht bestehen, solange der wichtige 200-Tage-SMA überschritten wird.

Darüber hinaus bleiben die Momentum-Indikatoren weiterhin auf der bärischen Seite: Der Relative Strength Index (RSI) liegt knapp über 47, was die Tür für zusätzliche Verluste offen lässt, während der Average Directional Index (ADX) um 15 darauf hindeutet, dass der aktuelle Trend an Kraft fehlt.

EUR/USD Tageschart

Warten auf einen Katalysator

Vorerst sucht EUR/USD noch nach einem Funken. Eine dovishe Wendung von der Fed, eine abkühlende Nachfrage nach US-Vermögenswerten, eine stabilere Haltung der EZB oder echte Fortschritte im Handel könnten dem Euro schließlich den Auftrieb geben, auf den er gewartet hat.

Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.

Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.

Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.

Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.

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