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EUR/USD-Ausblick: Euro bleibt vorerst seitwärts – wie lange noch?

  • EUR/USD hat den kleinen Anstieg vom Mittwoch wieder abgegeben und sich auf die Abwärtsseite konzentriert.
  • Der US-Dollar konnte sein Lächeln zurückgewinnen und akzeptable Gewinne verbuchen.
  • Die Anleger richten nun ihren Fokus auf die NFP für den Monat August am Freitag.

Der Euro (EUR) fiel am Donnerstag erneut und driftete zurück in Richtung 1,1630 gegenüber dem US-Dollar (USD), wo er schließlich etwas kurzfristige Unterstützung fand. Diese Bewegung kam, als der Greenback eine Erholung einleitete, wobei der US-Dollar-Index (DXY) frühere Verluste ausglich und sich um 98,50 stabilisierte.

Diese Erholung war bemerkenswert, angesichts des schwächeren ADP-Arbeitsmarktberichts, der nur 54K neue Stellen zeigte. Stattdessen konzentrierten sich die Händler auf einen besser als erwarteten PMI des US Institute for Supply Management (ISM), der im August auf 52,0 anstieg. Ein Rückgang der US-Staatsanleihenrenditen trug zur unruhigen, aber aufwärts gerichteten Tendenz des Greenbacks bei.

Handelsruhe kühlt die Nerven, aber Zölle bleiben schmerzhaft

Die globalen Handels Spannungen haben sich etwas entspannt, nachdem Washington und Peking ihren Waffenstillstand um weitere 90 Tage verlängert haben. Präsident Trump verschob die geplanten Zollanhebungen bis zum 10. November, während China Gegenzugmaßnahmen versprach. Dennoch bleibt die aktuelle Zolllandschaft schwer: Die Importe der Vereinigten Staaten aus China unterliegen weiterhin 30% Zöllen, während die chinesischen Zölle von 10% auf US-Exporte bestehen bleiben.

Washington hat auch einen Deal mit Brüssel geschlossen und einen Zoll von 15% auf die meisten europäischen Importe verhängt, im Austausch dafür, dass die Europäische Union (EU) die Zölle auf US-Industriwaren zurücknimmt und ihren Markt weiter für amerikanische Agrar- und Meeresfrüchte öffnet. Eine mögliche Reduzierung der Autosteuern könnte folgen, abhängig von neuer EU-Gesetzgebung.

Frankreich bereitet sich auf einen Vertrauensbeweis vor

Die Politik trägt zur Gemengelage in Europa bei. Der französische Premierminister François Bayrou steht am 8. September vor einem Vertrauensvotum zu seinem Haushaltsplan. Da die Oppositionsparteien, die von der Nationalen Rallye bis zu den Grünen und Sozialisten reichen, sich weigern, ihn zu unterstützen, sieht sich seine Minderheitsregierung als fragil an.

Eine Niederlage würde Präsident Emmanuel Macron vor schwierige Entscheidungen stellen: Bayrou ersetzen, ihn als Übergangsminister behalten oder Neuwahlen riskieren.

Fed hält die Märkte im Ungewissen

Die Federal Reserve (Fed) ließ die Zinsen bei ihrer letzten Sitzung unverändert. Vorsitzender Jerome Powell wies auf Risiken auf dem Arbeitsmarkt hin, stellte jedoch fest, dass die Inflation weiterhin über dem Ziel liegt, was eine Zinssenkung im September fest im Spiel hält.

Der Fokus richtet sich nun auf den Nonfarm Payrolls (NFP)-Bericht am Freitag und die Inflationsdaten der nächsten Woche, die beide entscheidend für die bevorstehende Zinspolitik der Fed sind.

Bisher haben die Anleger eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt bei der Sitzung am 16.-17. September nahezu vollständig eingepreist, während eine zusätzliche Senkung im Dezember erfolgen könnte.

EZB hat es nicht eilig, weiter zu lockern

Die Europäische Zentralbank (EZB) schlug bei ihrer letzten Veranstaltung einen ruhigeren Ton an.

Präsidentin Christine Lagarde beschrieb das Wachstum der Eurozone als "solide, wenn auch etwas besser" und signalisierte wenig Dringlichkeit, die Politik anzupassen.

Die Märkte erwarten derzeit, dass die EZB bis 2025 stabil bleibt, wobei die erste Zinssenkung erst im Frühjahr 2026 eingepreist wird.

Positionierung: Händler setzen auf den Euro

Die Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zeigten, dass die nicht-kommerziellen Netto-Long-Positionen im Euro (EUR) in der Woche bis zum 26. August auf ein Vier-Wochen-Hoch von etwas über 123K Kontrakten gestiegen sind. Gleichzeitig stiegen die institutionellen Netto-Short-Positionen auf 173,2K Kontrakte, während das offene Interesse zum dritten Mal in Folge auf etwa 842,2K Kontrakte anstieg.

Technische Sicht: EUR/USD steckt in seiner Box fest

EUR/USD steckt weiterhin in einer großen Spanne zwischen 1,1400 und 1,1800 fest. Das August-Hoch von 1,1742 (22. August) ist die erste Widerstandsmarke auf der Oberseite, gefolgt von 1,1788 (24. Juli) und der 2025er Obergrenze bei 1,1830 (1. Juli). Ein Ausbruch nach oben würde dann das September 2021-Hoch bei 1,1909 zeigen, wobei die psychologische 1,2000-Marke gerade außerhalb der Reichweite liegt.

Auf der Abwärtsseite ist die erste Unterstützung der 100-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 1,1523, gefolgt vom August-Tief bei 1,1391 (1. August) und dem wöchentlichen Tief bei 1,1210 (29. Mai).

Die Momentum-Signale geben uns keine Hilfe. Der Relative Strength Index (RSI) ist unter 50 gefallen, was bedeutet, dass die Stärke nachlässt. Der Average Directional Index (ADX) liegt bei 9, was bedeutet, dass der allgemeine Trend weiterhin extrem schwach ist.

EUR/USD Tages-Chart

Ausblick: Der Dollar hat weiterhin das Sagen

Im Moment scheint es, dass EUR/USD innerhalb der aktuellen Spanne bleiben wird. Ein Durchbruch erfordert einen klaren Grund, wie neue Statistiken aus den USA, eine Änderung bei der Federal Reserve (Fed) oder eine Veränderung in den Schlagzeilen über den globalen Handel. Der US-Dollar hat bis dahin weiterhin das Sagen.

EZB - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.

In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.

Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.

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