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Euro-Dollar: Nächster Widerstand bei 1,1900 – gelingt der Ausbruch nach oben?

  • EUR/USD schwächte sich am Montag auf Mehrtages-Tiefs nahe 1,1650.
  • Der US-Dollar erhielt starken Aufwärtsimpuls, insbesondere gegenüber dem japanischen Yen.
  • Marktteilnehmer verfolgen weiterhin aufmerksam die Diskussionen rund um die US-Schließung.

EUR/USD begann die Woche auf der Hinterhand und fiel unter 1,1700, da erneute politische Unruhen in Frankreich den Euro (EUR) belasteten. Die Bewegung fiel zusammen mit einer Erholung des Greenbacks, wobei der US-Dollar-Index (DXY) über 98,00 auf Mehrtageshöhen stieg, unterstützt durch festere US-Staatsanleihenrenditen über die gesamte Kurve und eine ausgeprägte politisch bedingte Abwertung des japanischen Yens.

Politik wieder im Fokus

Die politische Turbulenz in Frankreich rückte erneut ins Rampenlicht. Präsident Emmanuel Macron wandte sich an seinen scheidenden Ministerpräsidenten, Sebastien Lecornu, und bat ihn, Gespräche mit den Oppositionsparteien zu führen und nach einem Ausweg aus der Krise zu suchen.

Die Wendung? Lecornu hatte nur Stunden zuvor nach der Vorstellung seines Kabinetts, das die kurzlebigste Regierung in der modernen französischen Geschichte war, zurückgetreten. Trotz dessen möchte Macron, dass er vorübergehend bleibt und die Gespräche bis Mittwoch leitet, in der Hoffnung, etwas Stabilität zu finden.

Zentralbanken bleiben vorsichtig

In den USA senkte die Federal Reserve (Fed) am 17. September die Zinsen um 25 Basispunkte und erkannte einen schwächeren Arbeitsmarkt an, warnte jedoch, dass die Inflation "etwas erhöht" bleibt.

Der Dot Plot der Fed war dovish und signalisierte eine weitere Senkung um 50 Basispunkte bis zum Ende des Jahres, gefolgt von kleineren Senkungen bis 2026–27. Die Wachstumsprognosen stiegen auf 1,6%, die Arbeitslosigkeit blieb bei 4,5% und die Inflationsprognosen blieben unverändert.

Nicht alle waren einverstanden: Der kommende Gouverneur Stephen Miran drängte auf eine tiefere Senkung um einen halben Punkt, erhielt jedoch keine Unterstützung.

Bei seiner Pressekonferenz wies Vorsitzender Jerome Powell auf eine langsamere Schaffung von Arbeitsplätzen, schwächere Haushaltsausgaben und Inflationswerte von 2,7% (Headline PCE) und 2,9% (Core) hin. Er stellte fest, dass Zölle die Preise hartnäckig halten, obwohl die Dienstleistungsinflation nachlässt. Powell beschrieb das Risiko-Gleichgewicht als "ausgewogener" und deutete darauf hin, dass die Fed sich einer neutralen Haltung nähert, anstatt einen umfassenden Lockerungszyklus zu beginnen.

Als er am 23. September erneut sprach, betonte Powell den Balanceakt der Fed: Die Inflation könnte wieder anziehen, selbst wenn ein schwächerer Arbeitsmarkt das Wachstum belastet.

Auf dem alten Kontinent entschied die Europäische Zentralbank (EZB) im September, stabil zu bleiben und ihren Sitzung-für-Sitzung-Ansatz beizubehalten.

Die politischen Entscheidungsträger sagten, dass die Inflation auf dem richtigen Weg sei, um das mittelfristige Ziel von 2% zu erreichen. Die Kerninflation wird voraussichtlich 2025 im Durchschnitt bei 2,4% liegen, bevor sie 2026 auf 1,9% und 2027 auf 1,8% sinkt.

Präsidentin Christine Lagarde sagte, die Politik sei derzeit in einer "guten Lage" und dass die Risiken insgesamt ausgewogen seien, und betonte erneut, dass zukünftige Maßnahmen ganz auf eingehende Daten angewiesen sein werden.

Handelskonflikte im Hintergrund brodelnd

Der Handel bleibt ein entscheidender Wildcard. Washington und Peking haben eine 90-tägige Waffenruhe vereinbart, die dazu beigetragen hat, die Spannungen zu entschärfen, aber Zölle sind weiterhin in Kraft: Die USA erheben 30% Zölle auf chinesische Importe, während Peking 10% auf US-Waren beibehält.

Die USA und die EU haben ebenfalls ein Teilabkommen erzielt: Brüssel senkte die Zölle auf US-Industriemprodukte und öffnete den Zugang für amerikanische Agrar- und Meeresfrüchte-Exporte. Im Gegenzug verhängte Washington einen Zoll von 15% auf die meisten EU-Importe. Die große ungelöste Frage sind Autos, wobei die Bedrohung neuer Zölle weiterhin über dem Sektor schwebt.

Marktstimmung wird vorsichtiger

Händler sind vorsichtiger geworden, was die Euro-Exposition betrifft. Die Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) für die Woche bis zum 23. September zeigten, dass die Netto-Long-Positionen auf 114,3K Kontrakte gefallen sind, den niedrigsten Stand seit Juli. Die institutionellen Netto-Shorts verringerten sich leicht auf 165,8K Kontrakte, während das offene Interesse auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 859,2K Kontrakten anstieg.

Technisches Bild

EUR/USD bleibt in einem seitwärts gerichteten Thema gefangen, mit der unmittelbaren Barriere knapp über der 1,1900-Marke. In der Zwischenzeit bleibt die bullische Sicht auf das Paar unverändert, solange es über dem wichtigen 200-Tage-SMA bei 1,1195 bleibt.

Auf der Oberseite liegt der nächste Widerstand bei der 2025er Obergrenze von 1,1918 (17. September). Sobald das Paar dieses Niveau überwindet, könnte es dann einen Test der psychologischen runden Marke von 1,2000 anstoßen.

Andererseits könnte ein Rückgang unter die wöchentliche Basis bei 1,1645 (25. September) die Tür für eine Bewegung zum temporären 100-Tage-Simple Moving Average (SMA) bei 1,1621 öffnen, gefolgt von der wöchentlichen Unterstützung bei 1,1574 (27. August) und dem August-Tief bei 1,1391 (1. August).

Die Momentum-Indikatoren deuten auf weitere Schwäche hin: Der Relative Strength Index (RSI) driftet in Richtung 48, was Raum für zusätzliche Korrekturen suggeriert. Darüber hinaus deutet der Average Directional Index (ADX) um 12 auf einen schwachen Trend hin.

EUR/USD Tageschart

Was das Gleichgewicht kippen könnte

EUR/USD könnte etwas Spielraum für eine Erholung haben, aber ein klarer Katalysator fehlt. Eine dovishe Überraschung von der Fed, schwächere Nachfrage nach US-Vermögenswerten, Anzeichen dafür, dass die EZB mit einer stabilen Haltung zufrieden ist, oder ein Durchbruch im Handel könnten alle die Stimmung verschieben und dem Paar Auftrieb geben.

Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.

Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.

Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.

Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.

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