AUD/USD-Ausblick: Weitere Gewinne wirken aktuell wahrscheinlich
| |Übersetzung überprüftZum Original- AUD/USD stieg am Donnerstag auf frische Höchststände nahe 0,6630.
- Der US-Dollar konnte einen Teil seiner jüngsten intensiven Schwäche umkehren.
- Die Geschäftstätigkeit in Australien bleibt im Juli stabil. Fokus auf Inflationsdaten.
Der australische Dollar (AUD) beendete am Donnerstag seine Gewinnserie gegenüber dem US-Dollar (USD), nachdem AUD/USD zum ersten Mal seit Anfang November 2024 in den Bereich von 0,6630 gestiegen war. Die Bewegung verlor jedoch im Laufe des Tages an Schwung, und der Greenback konnte einige Gewinne zurückgewinnen.
Gemischte Daten deuten auf eine gesunde Wirtschaft hin
Nach vorläufigen Daten verbesserten sich die australischen S&P Global Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im Juli auf 51,6 bzw. 53,8.
Der Arbeitsbericht der letzten Woche bot jedoch wenig Grund zur Freude. Die Arbeitslosigkeit stieg auf 4,3%; es wurden nur 2.000 neue Stellen geschaffen, und die Beteiligungsquote stieg auf 67,1%. Bei den Verbraucherpreisen sanken die Inflationserwartungen im Juli von 5,0% im Vormonat auf 4,7%.
Zinssenkungen werden lauter
Die Reserve Bank of Australia (RBA) überraschte die Märkte in diesem Monat, indem sie den Leitzins mit einer gespaltenen Abstimmung bei 3,85% beließ. Die designierte Gouverneurin Michele Bullock stellte die Meinungsverschiedenheit als "Zeitpunkt statt Richtung" dar und deutete an, dass ein schwächerer Verbraucherpreisindex im zweiten Quartal dem Vorstand die Erlaubnis geben könnte, die erste Zinssenkung einzuführen.
Darüber hinaus verstärkten die später veröffentlichten Protokolle diese Botschaft: Jedes Mitglied erwartet, dass die zugrunde liegende Inflation sinkt, was den Weg für "einige zusätzliche Zinssenkungen im Laufe der Zeit" ebnet.
Futures-Händler setzen nun auf August als den wahrscheinlichsten Zeitpunkt für die Wiederaufnahme des Lockerungszyklus der Bank, wobei für die nächsten 12 Monate etwa 75 Basispunkte an Zinssenkungen eingepreist sind.
Chinas zweigleisige Rückkehr hält Händler im Ungewissen
Australiens größter Handelspartner bleibt ein Bild der Gegensätze.
Das BIP des zweiten Quartals verzeichnete einen gesunden jährlichen Anstieg von 5,2%, und die Fabrikproduktion liegt nahe 7%, während die Einzelhandelsausgaben unter 5% stagnieren, da Haushalte Bargeld horten. Der kräftige Handelsüberschuss von 114,8 Milliarden US-Dollar im Juni zeigt eine Wirtschaft, die cruiset, nicht sprintet.
Darüber hinaus hielt die People's Bank of China (PBoC) ihre ein- und fünfjährigen Loan Prime Rates (LPR) bei 3,00% bzw. 3,50%.
Divergierende Geldpolitik droht, die Kluft zu vergrößern
Sowohl die RBA als auch die US-Notenbank (Fed) pausieren, aber hier endet die Symmetrie. In Washington sorgen sich die Entscheidungsträger, dass neue Zölle und ein festerer Verbraucherpreisindex im Juni die Inflation neu entfachen könnten. Jeglicher erneuter Preisdruck auf beiden Seiten des Pazifiks könnte schnell die Renditekluft wieder öffnen.
Spekulanten stimmen mit den Füßen ab
Die CFTC-Positionierung zeigt, dass schnelles Geld die Ausgänge ansteuert: Die Netto-Short-Positionen auf den Aussie stiegen in der Woche bis zum 15. Juli auf etwa 75.000 Kontrakte, während das gesamte offene Interesse auf ein Vier-Wochen-Tief von etwa 150.500 Kontrakten fiel.
Charts auf einen Blick
Der anfängliche Widerstand liegt bei der 2025er Obergrenze von 0,6625 (24. Juli), gefolgt von der Obergrenze von November 2024 bei 0,6687 (7. November) und letztlich der psychologischen 0,7000-Marke.
Auf der Abwärtsseite könnten weitere Verluste den Weg zur vorläufigen 55-Tage-Simple-Moving-Average bei 0,6496 ebnen, bevor die Juli-Untergrenze bei 0,6454 (17. Juli) erreicht wird, während zusätzliche Unterstützung beim 200-Tage-SMA bei 0,6397 liegt.
Die Momentum-Indikatoren zeigen ein gemischtes Bild. Der Relative Strength Index (RSI) schwebt nahe 59 und lässt die Tür für weitere Gewinne offen. Doch der Average Directional Index (ADX) dümpelt unter 16 und signalisiert einen Trend, der an echter Kraft mangelt.
AUD/USD Tageschart
Das Fazit
Bis Peking einen stärkeren Wachstumsfunken entzündet oder ein neuer Handelsstreit Schlagzeilen macht, scheint der Aussie durch vertraute Bereiche eingeschränkt zu sein. Da die RBA sanfte Anstöße statt kühner Sprünge signalisiert, bleiben die Augen der Händler auf Chinas Datenkalender und den Inflationsdiskussionen in Amerika gerichtet, um den nächsten Katalysator zu finden.
Australischer Dollar - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der australische Dollar wird maßgeblich von den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia sowie den Preisen von Rohstoffen wie Eisenerz beeinflusst, die für die australische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch die Entwicklungen in China, dem größten Handelspartner Australiens, spielen eine wichtige Rolle.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) beeinflusst den Australischen Dollar (AUD), indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Das Ziel der RBA ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 2-3 % zu halten. Hohe Zinssätze im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken stützen den AUD, während niedrige Zinssätze ihn schwächen können. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wirken in der Regel negativ auf den AUD, während quantitative Straffungsmaßnahmen ihn stärken.
China ist Australiens wichtigster Handelspartner, daher hat die wirtschaftliche Entwicklung in China einen direkten Einfluss auf den Wert des Australischen Dollars (AUD). Läuft die chinesische Wirtschaft gut, steigt die Nachfrage nach australischen Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen, was den AUD stärkt. Schwächelt die chinesische Konjunktur, sinkt die Nachfrage, und der Wert des AUD fällt. Überraschungen bei den Wachstumsdaten aus China – sowohl positive als auch negative – haben deshalb häufig unmittelbare Auswirkungen auf den Wechselkurs des Australischen Dollars und seiner Währungspaare.
Eisenerz ist der wichtigste Export Australiens und erzielte 2021 laut offiziellen Angaben Einnahmen von 118 Milliarden US-Dollar. China ist dabei der größte Abnehmer. Die Preisentwicklung von Eisenerz wirkt sich daher direkt auf den australischen Dollar (AUD) aus: Steigt der Preis, erhöht sich meist auch der Wert des AUD, da die Nachfrage nach der Währung zunimmt. Fällt der Preis, wirkt sich das negativ auf den AUD aus. Höhere Eisenerzpreise begünstigen zudem ein positives Handelsbilanzsaldo Australiens, was sich ebenfalls stützend auf die Landeswährung auswirkt.
Die Handelsbilanz, also die Differenz zwischen den Einnahmen eines Landes aus Exporten und den Ausgaben für Importe, ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der den Wert des australischen Dollars beeinflussen kann. Wenn Australien stark nachgefragte Exportgüter produziert, steigt der Wert der Landeswährung aufgrund der höheren Nachfrage aus dem Ausland. Eine positive Handelsbilanz stärkt den australischen Dollar, während ein Handelsbilanzdefizit gegenteilige Auswirkungen hat.
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