EUR/GBP steigt über 0,8650 – Frankreichs Politikrisiken bremsen Euro-Anstieg
| |Übersetzung überprüftZum Original- EUR/GBP gewinnt an Boden nahe 0,8680 in der frühen europäischen Sitzung am Donnerstag.
- Macron wird innerhalb von 48 Stunden einen neuen Premierminister ernennen.
- Pill von der BoE sagte, die Politiker sollten einen 'konservativen' Ansatz bei der Festlegung der Zinssätze verfolgen.
Das Währungspaar EUR/GBP erholt sich während der frühen europäischen Sitzung am Donnerstag auf etwa 0,8680. Der Euro (EUR) steigt gegenüber dem Pfund Sterling (GBP), da der französische Präsident Emmanuel Macron einen neuen Premierminister innerhalb der nächsten 48 Stunden ernennen wird. Die Protokolle der geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) werden später am Donnerstag veröffentlicht. Außerdem wird der EZB-Politiker Philip Lane voraussichtlich sprechen.
Die politische Krise in Frankreich nach dem überraschenden Rücktritt des französischen Premierministers Sebastien Lecornu und seiner Regierung drückte den EUR in der vorherigen Sitzung nach unten. Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte am Mittwoch, dass er innerhalb der nächsten 48 Stunden einen neuen Premierminister ernennen werde, um eine Phase politischer Turbulenzen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone zu beenden.
Die Ankündigung könnte dem EUR kurzfristig Unterstützung bieten. Allerdings könnte die anhaltende politische Unsicherheit in Frankreich weiterhin das potenzielle Aufwärtspotenzial des Währungspaares begrenzen.
Auf der GBP-Seite sagte der Chefökonom der Bank of England (BoE), Huw Pill, am Mittwoch, dass die Zentralbanker einen "konservativen" Ansatz bei der Festlegung der Zinssätze verfolgen sollten, einschließlich einer festen Reaktion, wenn das Preiswachstum außer Kontrolle gerät. Das Aufwärtspotenzial für das Hauptwährungspaar könnte begrenzt sein, da die Unsicherheit über die geldpolitischen Aussichten der BoE zugenommen hat.
Das letzte Protokoll des Financial Policy Committee (FPC) der BoE stellte fest, dass britische Haushalte und Unternehmen trotz der "höheren Lebenshaltungskosten und Kreditkosten" widerstandsfähig bleiben. In den Protokollen wurde weiter festgestellt, dass das allgemeine globale Risikoprofil hoch bleibt, wobei potenzielle Spillover-Effekte auf das britische Finanzsystem als "material" angesehen werden.
Euro - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.
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