Ripple im Clinch mit Gericht: XRP-Anleger sollten jetzt aufpassen!
| |Übersetzung überprüftZum OriginalDer XRP-Kurs bewegt sich am Freitag seitwärts und liegt bei rund 2,41 US-Dollar. Nach einem kurzen Rücksetzer vom Wochenhoch bei 2,65 Dollar auf die Unterstützung bei 2,34 hat sich der Kurs leicht erholt. Seit mehreren Wochen befindet sich XRP in einem soliden Aufwärtstrend – das große Ziel bleibt die Marke von 3,00 Dollar. Doch ganz ohne Gegenwind läuft es nicht: Eine geplante Einigung zwischen Ripple und der US-Börsenaufsicht SEC wurde von einem Gericht überraschend gestoppt. Was bedeutet das jetzt für Ripple – und für Anleger?
Geplante Einigung mit SEC vorerst abgelehnt
Eigentlich sah alles nach einem Durchbruch aus: Ripple und die SEC hatten sich Anfang Mai auf einen Vergleich geeinigt. Ripple wollte 50 Millionen Dollar zahlen, um das Verfahren abzuschließen – deutlich weniger als die vom Gericht ursprünglich verhängten 125 Millionen. Beide Parteien reichten eine gemeinsame Bitte für ein sogenanntes „indikatives Urteil“ ein – also ein vorläufiges grünes Licht vom Gericht, um den Deal in trockene Tücher zu bringen. Doch daraus wurde nichts.
Richterin Analisa Torres vom Bezirksgericht in New York lehnte den Antrag ab. Der Grund: Das Vorgehen sei verfahrensrechtlich nicht zulässig. Bevor ein Vergleich möglich sei, müsse das Gericht prüfen, ob die Einigung „fair und angemessen“ ist – und ob sie dem öffentlichen Interesse nicht schadet.
Die Entscheidung bedeutet nicht, dass der Deal endgültig vom Tisch ist. Aber der Weg dorthin wird komplizierter. Das Gericht will sichergehen, dass das fünf Jahre andauernde Verfahren nicht einfach durch eine schnelle Einigung beendet wird, ohne eine genaue Prüfung.
Rückblick: Das Verfahren gegen Ripple
Die SEC hatte Ripple bereits Ende 2020 verklagt – mit dem Vorwurf, XRP sei ein nicht registriertes Wertpapier, das illegal an Investoren verkauft wurde. 2023 kam es zu einem Teilerfolg für Ripple: Das Gericht entschied, dass der Verkauf auf Börsen nicht gegen das Wertpapiergesetz verstößt. Allerdings wurde Ripple für den direkten Verkauf von XRP an institutionelle Investoren zur Verantwortung gezogen.
Insgesamt wurde eine Strafe von 125 Millionen Dollar verhängt – weit unter der ursprünglichen SEC-Forderung von 2 Milliarden. Die Summe liegt derzeit auf einem verzinsten Konto, während Ripple und die SEC weiter Berufung eingelegt haben. Diese Verfahren sind noch beim Berufungsgericht anhängig.
Am 8. Mai einigten sich die Parteien auf eine Beilegung sowohl im Bezirks- als auch im Berufungsgericht. Im Zentrum: Die Zahlung von 50 Millionen Dollar, wenn das Gericht die einstweilige Verfügung gegen Ripple aufhebt. Damit wäre die Strafe um 60 % reduziert worden.
Doch Richterin Torres fordert mehr: Eine gründliche Prüfung, ob der Vergleich angemessen ist – auch im Licht der Tatsache, dass das Verfahren viel Zeit, Geld und öffentliche Aufmerksamkeit gekostet hat.
Ripple bleibt gelassen – XRP ist kein Wertpapier
Ripple selbst gibt sich nach dem Rückschlag betont ruhig. Stuart Alderoty, Chief Legal Officer bei Ripple, stellte klar: An den bisherigen Erfolgen ändere sich nichts – XRP sei und bleibe laut Gericht kein Wertpapier. Es gehe einzig um das Verfahren, wie die laufende Berufung beigelegt werden kann.
„Die Entscheidung betrifft nicht das Urteil selbst, sondern nur den Prozess um die Berufung“, so Alderoty. Ripple und die SEC wollen das Thema gemeinsam mit dem Gericht erneut angehen.
XRP-Kurs hält sich stabil – technische Signale bleiben positiv
Am Markt zeigt sich derweil wenig Nervosität. XRP notiert am Freitag rund 1 % im Plus. Die technischen Signale sprechen weiter für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Der MACD-Indikator – ein beliebtes Werkzeug zur Analyse von Trendstärke – bleibt über der Null-Linie, und das Kaufsignal vom 8. Mai ist weiter gültig.
Auch der Blick auf die gleitenden Durchschnitte ist eindeutig: XRP notiert klar über allen wichtigen Trendlinien. Die 50-Tage-EMA liegt bei 2,27 $, die 100-Tage-EMA bei 2,25 $ und die langfristige 200-Tage-Linie bei 2,03 $. Das unterstreicht: Der Markt preist weiterhin Stärke ein.
3,00 US-Dollar bleibt das Ziel – aber nicht ohne Risiko
Ein Schlusskurs über 2,40 $ wäre ein erstes positives Signal – noch stärker wäre ein Ausbruch über das Wochenhoch bei 2,65 $. Dann dürfte die psychologisch wichtige Marke von 3,00 $ schnell in den Fokus rücken.
Aber klar ist auch: Ganz ausgestanden ist die Lage nicht. Sollte die Nachfrage abflauen oder neue Unsicherheiten aufkommen – etwa durch Verzögerungen im Verfahren – könnten auch tiefere Kurse wieder ein Thema werden. Der RSI-Indikator, der misst, wie stark ein Asset überkauft oder überverkauft ist, liegt aktuell bei 56 – noch im neutralen Bereich, aber leicht fallend. Ein Rutsch unter 50 könnte die Tür für einen Test der 2,00 $-Marke öffnen.
Fazit: XRP bleibt spannend – auch mit Trump im Weißen Haus
Trotz des Dämpfers im Rechtsstreit mit der SEC bleibt XRP technisch auf Kurs. Die Chance auf eine außergerichtliche Einigung ist weiterhin da – sie braucht nur einen formal sauberen Weg. Für Ripple ist das mehr ein Umweg als ein Rückschritt.
Ob du bereits investiert bist oder überlegst, einzusteigen: Der XRP-Kurs zeigt sich derzeit erstaunlich stabil. Wer auf kurzfristige Impulse setzt, sollte auf einen Ausbruch über 2,65 $ achten. Wer langfristig denkt, dürfte die Entwicklung rund um die SEC-Einigung mit Blick auf die Bewertung interessanter finden.
Und eines ist sicher: In einem Umfeld, in dem Präsident Trump wieder das politische Klima in den USA prägt, ist auch der regulatorische Spielraum größer geworden. Gut möglich, dass sich das auch positiv auf die weitere Entwicklung rund um Ripple auswirkt.
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