Solana stürzt ab – ist das erst der Anfang vom Krypto-Crash?
| |Übersetzung überprüftZum OriginalDer Höhenflug von Solana (SOL) scheint erst einmal gestoppt: Am Donnerstag fiel der Kurs um 3,8 % auf 169 US-Dollar. Auf Wochensicht bleiben damit nur noch einstellige Gewinne übrig – ein deutliches Zeichen dafür, dass der Schwung der letzten Tage nachlässt.
Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen. Anfang der Woche stieg der Kurs zwei Tage in Folge und erreichte am Dienstag mit 184 US-Dollar ein neues Mehrmonatshoch. Es war das erste Mal seit der Ankündigung von Präsident Trump im März, eine nationale Krypto-Reserve aufzubauen, dass SOL wieder so weit oben stand.
Doch nun der Rückschlag: Der Kurs wurde bei 185 US-Dollar deutlich abgewiesen und fiel im Tagesverlauf bis auf 169 US-Dollar – laut Daten von TradingView ein Minus von fast 10 % innerhalb eines einzigen Handelstags.
Was steckt hinter dem Rücksetzer?
Gleich mehrere Faktoren dürften zu diesem Einbruch beigetragen haben. Zunächst einmal war der gesamte Altcoin-Markt schwach unterwegs. Ethereum verlor am Mittwoch 2,7 %, XRP und Cardano jeweils rund 4 %. Solana reiht sich hier ein – der Verkaufsdruck zieht sich durch das komplette Layer-1-Segment.
Dazu kommt eine auffällige Bewegung auf der Blockchain selbst: Anleger haben in den letzten Tagen massiv SOL entstaked. Über 1,4 Millionen Coins – das entspricht rund 236 Millionen US-Dollar – wurden aus Staking-Verträgen abgezogen. Das ist nicht nur viel Kapital, das kurzfristig wieder frei verfügbar ist. Es ist auch ein Signal: Viele Investoren scheinen Kasse machen zu wollen, bevor es möglicherweise noch weiter abwärts geht.
Und dann wäre da noch der Futures-Markt: Innerhalb von nur 24 Stunden wurden Solana-Positionen im Wert von 4 Milliarden US-Dollar liquidiert. Solche großen Liquidationen können Kursbewegungen massiv verstärken – in diesem Fall nach unten.
Wie geht es jetzt weiter für SOL?
Kurzfristig dürfte der Verkaufsdruck zunächst anhalten. Allein die 236 Millionen Dollar an frisch freigewordenen Coins könnten in den kommenden Tagen weiter auf den Markt drücken. Die große Frage lautet: Kommt noch genug Nachfrage nach, um das aufzufangen?
Ein Hoffnungsschimmer für alle, die noch an die Rally glauben: Bitcoin hält sich mittlerweile seit einer Woche stabil über 100.000 US-Dollar – ein Niveau, das wir zuletzt im Januar gesehen haben. Solange BTC stark bleibt, gibt es eine Chance, dass sich auch Solana wieder fängt.
Außerdem steht ein wichtiges Datum im Kalender: Am 16. Juni entscheidet die US-Börsenaufsicht SEC über mehrere Anträge auf Altcoin-ETFs. Die Wahrscheinlichkeit, dass darunter auch ein SOL-ETF genehmigt wird, liegt laut Prognoseplattform Polymarket aktuell bei 82 %. Das könnte dazu führen, dass Anleger schon vorab in Erwartung eines positiven Entscheids wieder verstärkt einsteigen – die sogenannte „Front-Running“-Strategie.
Auffällig: Schon einige Stunden bevor News-Dienste über eine Verzögerung bei der Grayscale-ETF-Entscheidung berichteten, fiel die Wettquote auf Polymarket plötzlich deutlich. Offenbar wusste jemand vorab Bescheid – und platzierte entsprechend seine Wette. Solche Vorgänge zeigen, wie eng Marktpsychologie und Insiderverhalten im Krypto-Bereich miteinander verflochten sind.
Charttechnik: Noch lebt das bullishe Szenario – aber es wird kritisch
Technisch gesehen ist die Ausgangslage noch nicht verloren. Am 8. Mai hatte Solana ein klassisches bullishes Pennant-Muster nach oben durchbrochen. Der Ausbruch war klar bestätigt: Die Volumen stiegen, die Tageskerze schloss über der oberen Trendlinie – ein starkes Signal.
In der Folge stieg der Kurs bis auf knapp 189 US-Dollar, bevor die jetzige Korrektur einsetzte. Auch wenn das Minus von rund 10 % deutlich ausfällt, ist der Kurs weiterhin oberhalb des entscheidenden Supports bei 150 US-Dollar. Solange diese Marke hält, bleibt auch das nächste Kursziel bei rund 212 US-Dollar im Spiel.
Kurzfristig ist jedoch Vorsicht angesagt. Das Entstaking von über 2 Millionen SOL in wenigen Tagen zeigt, dass viele Anleger Gewinne mitnehmen. Sollte der Kurs unter 150 US-Dollar rutschen, wäre das ein klares bearishes Signal – und die aktuelle Aufwärtsstruktur wäre damit vorerst gebrochen.
Fazit: Zwischen Korrektur und Chance – jetzt wird’s spannend
Solana steht gerade an einem wichtigen Punkt. Einerseits ist die kurzfristige Euphorie deutlich abgeflaut: ETF-Hoffnung allein reicht momentan nicht aus, um gegen Gewinnmitnahmen und schwache Futures-Daten anzukämpfen. Andererseits ist die übergeordnete Struktur noch intakt – vor allem, solange Bitcoin stark bleibt und sich der breite Markt stabilisiert.
Für Anleger heißt das: Jetzt genau hinschauen. Der Bereich um 150 US-Dollar wird zur entscheidenden Marke. Hält dieser Support, könnte der nächste Ausbruch nur eine Frage der Zeit sein – insbesondere, wenn sich die ETF-Geschichte weiter positiv entwickelt. Bricht der Kurs darunter, sollten kurzfristig orientierte Investoren lieber die Reißleine ziehen.
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