Ethereum unter Druck – trotz bullishen Signals von Bit Digital
| |Übersetzung überprüftZum OriginalEthereum (ETH) ist in den vergangenen 24 Stunden leicht ins Minus gerutscht – rund 1 % ging es nach unten. Auf den ersten Blick überraschend, denn eigentlich gab es positive Nachrichten: Der börsennotierte Bitcoin-Miner Bit Digital hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass er seine Strategie grundlegend ändert – weg von Bitcoin, hin zu Ethereum-Staking und einer ETH-basierten Treasury-Ausrichtung. Doch die Kurse reagierten anders.
Bit Digital macht ernst: Ethereum statt Bitcoin
Nach dem kurzen Kurssprung, den Ethereum nach dem Israel-Iran-Waffenstillstand hingelegt hatte, ist die Dynamik wieder verpufft. Der Grund: Laut aktuellen Daten sind die Ethereum-Bestände auf zentralisierten Börsen gestiegen – das deutet auf ein nachlassendes Interesse und möglicherweise steigenden Verkaufsdruck hin. Für viele Anleger ein Warnsignal.
Und trotzdem: Im Hintergrund spielt sich etwas Spannendes ab. Bit Digital, ein an der Nasdaq gelistetes Unternehmen, will aus dem klassischen Bitcoin-Mining-Geschäft aussteigen und stattdessen seine Ethereum-Staking-Infrastruktur ausbauen. Der Startschuss dafür fiel schon 2022 – jetzt wird der Plan Realität.
Interessant ist vor allem, wofür das Unternehmen künftig Kapital einsetzen will: Die Erlöse aus dem Mining-Exit sollen direkt in Ethereum-Staking fließen. Und nicht nur das: Bit Digital plant eine neue Aktienemission – sämtliche neuen Aktien sollen vom Unternehmen selbst verkauft werden, um mit dem frischen Geld die ETH-Bestände weiter auszubauen. Die genaue Höhe oder der Zeitpunkt wurden bisher allerdings nicht genannt.
Schon jetzt hält Bit Digital eine beachtliche Menge an Kryptowährungen: 24.434 ETH und 417,6 BTC, Stand 31. März. Damit ist die neue Strategie nicht nur eine Vision – sie ist längst gelebte Realität.
Der Trend wird immer deutlicher: Ethereum als Schatzkammer
Bit Digital ist bei Weitem nicht allein mit dieser Entscheidung. Immer mehr Unternehmen setzen auf Ethereum als Rückgrat ihrer Treasury-Strategie. Besonders auffällig: SharpLink Gaming, das derzeit mit knapp 188.500 ETH den größten Ethereum-Bestand unter allen börsennotierten Unternehmen hält – das entspricht aktuell rund 457 Millionen US-Dollar.
Auch BTCS, ein weiteres Nasdaq-Unternehmen, meldete letzte Woche einen Zukauf von 1.000 ETH, womit sich der Gesamtbestand auf 14.600 ETH erhöht hat.
Der Trend ist klar: Immer mehr Firmen setzen gezielt auf Ethereum – sei es als Investment, zur Diversifikation oder als Einnahmequelle über Staking. Und das könnte langfristig noch deutlich mehr Kapital in den ETH-Markt spülen.
ETH unter Druck – jetzt zählt die Marke bei 2.500 US-Dollar
Kurzfristig ist die Lage allerdings angespannt. In den letzten 24 Stunden wurden laut Coinglass 49,49 Millionen US-Dollar an Ethereum-Futures liquidiert. Der Großteil entfiel auf Long-Positionen – 30,09 Millionen USD, gegenüber 19,40 Millionen USD bei Shorts. Ein klares Zeichen: Viele Anleger hatten auf steigende Kurse gesetzt und wurden auf dem falschen Fuß erwischt.
Charttechnisch kämpft Ethereum aktuell mit der psychologisch wichtigen 2.500-Dollar-Marke. Zwar konnte ETH kurzfristig über die obere Begrenzung eines fallenden Kanals und sogar über den 50-Tage-EMA ausbrechen – doch oberhalb von 2.500 Dollar war Schluss. Der Markt drehte wieder nach unten.
Jetzt wird es heikel: Sollte Ethereum die 2.500-Dollar-Marke nicht zügig zurückerobern, droht ein sogenanntes bearishes Flaggenmuster. In dem Fall könnte der Kurs bis auf unter 2.100 Dollar abrutschen – vor allem dann, wenn auch die untere Begrenzung eines symmetrischen Dreiecks nach unten durchbrochen wird.
Die gute Nachricht: Gelingt der Sprung über 2.500 Dollar und der Bruch des 200-Tage-SMA nach oben, wäre der Weg frei bis zur Obergrenze des Dreiecks – mit einem möglichen Ziel bei 2.850 US-Dollar.
Momentum am Scheideweg
Auch die technischen Indikatoren liefern keine klare Richtung: Der RSI (Relative Strength Index) und der Stochastik-Oszillator liegen beide im neutralen Bereich. Ein Abprall nach unten würde weiteres Abwärtspotenzial eröffnen. Ein bullishes Crossover hingegen könnte frische Dynamik bringen – und den Weg nach oben freimachen.
Mein Fazit:
Ethereum wird derzeit von zwei Seiten beeinflusst. Auf der einen Seite stehen strukturell starke Entwicklungen wie der Einstieg von Bit Digital in das Ethereum-Staking – ein klares Signal, dass immer mehr Unternehmen ETH als strategischen Vermögenswert sehen. Auf der anderen Seite drückt der kurzfristige Verkaufsdruck auf den Kurs.
Ob ETH die 2.500-Dollar-Marke zurückerobert oder nach unten abkippt, könnte die Richtung der nächsten Wochen vorgeben. Für langfristige Anleger bleibt Ethereum angesichts wachsender institutioneller Nachfrage und fundamentaler Stärke spannend – kurzfristig braucht es aber Geduld und starke Nerven.
Die Informationen auf diesen Seiten enthalten zukunftsgerichtete Aussagen, die Risiken und Ungewissheiten in sich bergen. Die auf dieser Seite beschriebenen Märkte und Instrumente dienen nur zu Informationszwecken und sollen keinesfalls als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf dieser Vermögenswerte verstanden werden. Sie sollten Ihre eigenen gründlichen Recherchen anstellen, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen. FXStreet garantiert in keiner Weise, dass diese Informationen frei von Fehlern, Irrtümern oder wesentlichen Falschaussagen sind. FXStreet garantiert auch nicht, dass diese Informationen zeitnah zur Verfügung stehen. Investitionen in offene Märkte sind mit einem großen Risiko verbunden, einschließlich des Verlusts Ihrer gesamten Investition oder eines Teils davon, sowie mit psychischen Belastungen. Alle Risiken, Verluste und Kosten, die mit einer Investition verbunden sind, einschließlich des vollständigen Verlusts des Kapitals, liegen in Ihrer Verantwortung. Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten und Meinungen sind die der Autoren und spiegeln nicht notwendigerweise die offizielle Linie oder Position von FXStreet oder seinen Werbekunden wider.