Analysen

Leerverkäufer bekommen kalte Füße - Weihnachtsüberraschung aus Washington?

Statt eines befürchteten weiteren Ausverkaufs an der Wall Street schien es gestern so, als würden diejenigen, die auf weiter fallende Kurse gesetzt haben, langsam kalte Füße bekommen. Die in der letzten Handelsstunde zu beobachtende „Short Squeeze“ stützt auch den Deutschen Aktienmarkt zur Eröffnung. Technisch betrachtet ist die Wall Street überverkauft und bereit für eine zumindest kurzfristige Erholung.
 
Und da kommt die US-Notenbank ins Spiel. Es herrscht am Markt ein großes Maß an Unsicherheit darüber, wie die Börsen reagieren würden, wenn die Federal Reserve heute Abend nicht wie erwartet an der Zinsschraube dreht. Einerseits könnte man das als Bestätigung der Schwächesignale aus der Wirtschaft interpretieren. Das wäre negativ für den Markt. Andererseits aber sollte man sich als Investor nie gegen die Zentralbanken stellen. Ein Ausbleiben einer bereits erwarteten Zinsanhebung wäre deshalb zunächst einmal eine psychologische Stütze für den derzeit sehr negativ gestimmten Markt. 
 
Erhöht die Notenbank die Zinsen – wie im Übrigen von einer großen Mehrheit erwartet – wird es darauf ankommen, wie sich die Geldpolitiker zum Tempo weiterer Zinsschritte im kommenden Jahr äußern. Am Ende kann die Fed mit zu straffen Erwartungen dazu beitragen, dass sich die Zinskurve invertiert und damit versehentlich ein Rezessionssignal an die Märkte senden. Seit dem zweiten Weltkrieg hat sich diese Zinsstrukturkurve in den USA achtmal invertiert und jedes Mal folgte darauf eine Rezession.
 
Ob in den verbleibenden Tagen dieses Handelsjahres noch eine Erholung an den Börsen einsetzt, dürfte also ganz maßgeblich davon abhängen, ob es der Fed gelingt, die Balance zwischen einer weiteren Normalisierung der Geldpolitik und einer Beruhigungspille für die Märkte zu finden.

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