Samsung will günstige SSD-Produktion beenden und Kapazitäten auf KI-Chips lenken
|Samsung Electronics richtet seine Speicherchipstrategie offenbar neu aus und plant, sich schrittweise aus der Produktion günstiger Speicherlösungen für den Endkundenmarkt zurückzuziehen. Nach Angaben aus Branchenkreisen könnte der südkoreanische Konzern die Fertigung von Serial-ATA-Solid-State-Laufwerken in den kommenden Jahren einstellen.
Im Mittelpunkt der strategischen Neuausrichtung steht demnach der Ausbau der Kapazitäten für Hochleistungsspeicher, die in Rechenzentren und KI-Servern eingesetzt werden. Insbesondere Hochbandbreiten-Speicher (HBM) gilt als Schlüsselkomponente moderner KI-Beschleuniger und verzeichnet eine stark steigende Nachfrage.
SATA-basierte SSDs zählen zu den kostengünstigeren Speicherlösungen und werden vor allem in klassischen Consumer-Geräten verwendet. Technologisch wurden sie zunehmend von schnelleren NVMe-Standards abgelöst, bleiben jedoch aufgrund ihres niedrigeren Preises weiterhin verbreitet. Ein möglicher Produktionsstopp könnte das Angebot spürbar verknappen.
Bereits in den vergangenen Monaten hatten große Speicherhersteller wie Samsung und SK Hynix ihre Preise angehoben. Als Begründung nannten die Unternehmen eine unzureichende Produktionskapazität angesichts der dynamisch wachsenden Nachfrage aus dem KI-Sektor.
HBM wird unter anderem in Hochleistungsprozessoren für KI-Rechenzentren eingesetzt, die derzeit vor allem von Nvidia gefertigt werden. Sowohl Samsung als auch SK Hynix zählen zu den zentralen Zulieferern für diese Produkte.
Die Entwicklung passt in ein branchenweites Bild: Auch der US-Hersteller Micron Technology hatte kürzlich angekündigt, sein Endkundengeschäft einzuschränken, um mehr Speicher für industrielle und KI-Anwendungen bereitzustellen.
Die zunehmende Konzentration der Hersteller auf KI-Anwendungen dürfte Auswirkungen auf den Markt für Unterhaltungselektronik haben. PC-Hersteller wie Lenovo und Dell hatten zuletzt vor steigenden Speicherpreisen gewarnt und auf mögliche Belastungen für ihre Produktionskosten hingewiesen. Gleichzeitig nehmen Unsicherheiten über die wirtschaftliche Tragfähigkeit der hohen Investitionen in Künstliche Intelligenz zu, was zuletzt auch die Bewertungen im Technologiesektor beeinflusste.
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