JPMorgan: Bitcoin wirkt „zu billig“ – Bank sieht fairen Wert 13 Prozent höher
Analysten von JPMorgan Chase & Co. erklären, Bitcoin (BTC) erscheine im Vergleich zu Gold derzeit „zu billig“. Grund sei ein historischer Rückgang der Volatilität – was zu einer Neubewertung geführt habe, die rund 13 Prozent über dem aktuellen Kurs liegt.
Auf Basis eines volatilitätsbereinigten Modells, das den privaten Gold-Investmentmarkt von rund 5 Billionen US-Dollar als Maßstab nimmt, kommt die Bank zu dem Schluss: Bitcoin sei „um etwa 16.000 US-Dollar unterbewertet“. Das stärke seine Attraktivität für institutionelle Portfolios.
Hintergrund ist der starke Rückgang der Schwankungsbreite. Die realisierte Sechs-Monats-Volatilität fiel von knapp 60 Prozent Anfang 2025 auf aktuell nur noch 30 Prozent – ein Rekordtief.
Bitcoin notiert damit nur noch beim Doppelten der Gold-Volatilität – so gering war der Abstand noch nie. Laut JPMorgan-Modell sollte sich der faire Wert von Bitcoin daher stärker an der privaten Gold-Investmentbewertung orientieren.
Das bereichsübergreifende Team von JPMorgan um Nikolaos Panigirtzoglou führt den Volatilitätsrückgang auf eine reifere Anlegerbasis und stabilere Marktstrukturen zurück.
Schätzungen zufolge halten Unternehmen inzwischen mehr als 6 Prozent des im Umlauf befindlichen Bitcoin-Bestands. Diese wachsende Basis langfristig gehaltener „sticky“ Coins dämpft die täglichen Kursschwankungen.
Auch die Aufnahme in Indizes spielt eine Rolle. Aktien, die Bitcoin-Engagement bieten, ziehen zunehmend passives Kapital an. So wurde Metaplanet Inc. (TSE: 3350) nach Aufstockung seiner Bitcoin-Reserven kürzlich in die Mid-Cap-Kategorie von FTSE Russell sowie in globale Benchmarks aufgenommen.
In den USA will Kindly MD (Nasdaq: NAKA) bis zu 5 Milliarden US-Dollar einsammeln, nachdem das Unternehmen Bitcoin im Wert von 679 Millionen US-Dollar erworben hat – ein Signal für wachsende Treasury-Nachfrage.
Neue Marktteilnehmer – darunter auch von Branchenveteranen wie Adam Back initiierte Projekte – bauen ebenfalls Bestände auf, um mit Marathon Digital Holdings, Inc. (Nasdaq: MARA) zu konkurrieren. Dennoch bleibt Strategy Incorporated (Nasdaq: MSTR) die Referenz unter den börsennotierten Bitcoin-Schatzhaltern.
Bitcoin vs. Gold: Prognosen von Millionenbewertung bis 2030er-Jahre
Wichtig: JPMorgans Vergleich setzt Bitcoin nicht mit dem gesamten Goldmarkt gleich, zu dem auch Schmuck, Zentralbankreserven und industrielle Nutzung gehören. Untersucht wird allein der private Investmentanteil, risikoadjustiert. Sinkende Volatilität hebt demnach die „faire“ Bitcoin-Marktkapitalisierung – auch ohne große Kursbewegungen.
Damit zeichnet sich ein deutlicher Kurswechsel bei den Finanzriesen ab, deren Vorstandschef Bitcoin einst jeglichen inneren Wert abgesprochen hatte.
Bitcoin-Maximalisten gehen noch weiter. Analyst Joe Consorti von The Bitcoin Layer rechnet vor: Würde Bitcoin heute die Größe des gesamten Goldmarkts erreichen, läge der Preis bei rund 1,17 Millionen US-Dollar je Coin.
Legt man aktuelle Fünfjahres-Wachstumsraten zugrunde, könnte Bitcoin bereits in den 2030er-Jahren gleichauf mit dem Investmentmarkt für Gold liegen. In aggressiven Szenarien wären sogar Multi-Millionen-Bewertungen denkbar.
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