Analysen

DAX mit nur halbherziger Erholung - Wie unabhängig ist die türkische Zentralbank?

Es ist wieder einmal ein Tag der Geldpolitik. Gleich drei Notenbanken beraten heute über die Zinsentwicklung, wobei die spannendste Entscheidung wohl in der Türkei erwartet werden dürfte.

Um am Bosporus der Inflation von fast 18 Prozent Herr zu werden und den Verfall der Lira zu stoppen, müsste die türkische Zentralbank wohl einen großen Schritt wagen und auf den Zinssatz von jetzt 17,75 Prozent noch einmal fünf bis sechs Prozentpunkte draufpacken. Aber es steht die Frage im Raum, wie unabhängig die Notenbank mit der Einflussnahme des Präsidenten Erdogan noch ist und ob sie das tut, was geldpolitisch sinnvoll oder doch eher politisch gewollt ist. Fällt der heutige Schritt entgegen den durchschnittlichen Erwartungen von gut vier Prozentpunkten noch geringer aus, könnte eine Fortsetzung des Lira-Verfalls auch zu erneuten Turbulenzen am Aktienmarkt führen.
 
Und das in einer Situation, in der der Deutsche Aktienindex sich mit Mühe an der Marke von 12.000 Punkten festklammert, um nicht in das gefährliche Terrain 200 Punkte tiefer abzurutschen. Jeder noch so schwache negative Impuls könnte hier die Bären aus Ihrem „Sommerschlaf“ wecken und weiteren Druck auf die Kurse ausüben. Denn die Erholung nach den Kursverlusten der vergangenen Tage fällt auch heute eher halbherzig aus. 
 
Auf die Ergebnisse der Sitzung der Europäischen Zentralbank zu warten, macht da wohl keinen Sinn. Hier dürfte das Überraschungspotenzial gering sein. Ähnliches gilt für das Treffen der Mitglieder der Bank of England, die ohne einen verhandelten Brexit nicht an der Zinsschraube nach oben drehen dürften. Denn eine Trennung von der Europäischen Union ohne Deal ist und bleibt das größte Risiko für die britische Wirtschaft. Hier waren zwar zuletzt eher optimistische Signale zu vernehmen, aber die Kuh ist noch lange nicht vom Eis.

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